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archivierte Ausgabe 41/2022
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Glaubensland |
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KLOSTER NERESHEIM |
Dankbar für die Unterkunft auf dem Ulrichsberg |
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Um den Geflüchteten die Möglichkeit zu geben, in der Gemeinschaftsunterkunft auch selbst zu kochen, wurden im Gemeinschaftsbereich in kurzer Zeit Kochfelder eingebaut. Foto: Turad |
»Danke Deutschland!« Diese Worte hört Katharina Joklitschke in letzter Zeit öfter. Sie betreut ukrainische Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft, die der Ostalbkreis im Tagungshaus im Kloster Neresheim betreibt. 52 Geflüchtete leben dort, weitere 50 haben Schutz und Unterkunft im nahegelegenen Martin-Knoller-Haus gefunden.
Die Entscheidung, Räume für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, hat die Mönchsgemeinschaft der Abtei Neresheim binnen kürzester Zeit getroffen. Er habe der Bitte des Landrats und des Bürgermeisters, Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine im Kloster bereitzustellen, umgehend und sehr gerne entsprochen, sagt Konventualprior Pater Albert Knebel mit Blick auf einen Appell von Landrat Joachim Bläse und Bürgermeister Thomas Häfele im April.
Für die Benediktinermönche sei die Gastfreundschaft eine ganz zentrale Aufgabe und Selbstverpflichtung, betont der Klosterobere und zitiert aus den Regeln, die der heilige Benedikt im 6. Jahrhundert verfasst hatte: »Alle Fremden, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus; denn er wird sagen: ›Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.‹« An anderer Stelle heißt es dezidiert: »Vor allem bei der Aufnahme von Armen und Fremden zeige man Eifer und Sorge, denn besonders in ihnen wird Christus aufgenommen.«
Nach und nach sind seither überwiegend Frauen und Kinder aus der Ukraine in das Tagungshaus Klosterhospiz und in das benachbarte Martin-Knoller-Haus auf dem Ulrichsberg gezogen. Weil die aus sechs Mönchen bestehende Klostergemeinschaft – drei von ihnen sind über 80 Jahre alt – die Betreuung der Geflüchteten nicht leisten kann, hat die Abtei die Verantwortung in die Hände des Landkreises gelegt. In Zusammenarbeit mit der Stadt Neresheim werden die geflüchteten Menschen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Geschäftsbereichs »Integration und Versorgung« der Kreisverwaltung betreut. Zunächst für ein Jahr fungiert das Tagungshaus nun als staatliche Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge. Auf dem Klostergelände in Neresheim hat sich inzwischen ein gutes Miteinander entwickelt, weiß Katharina Joklitschke. Wenn neue Schicksalsgenossinnen und -genossen kommen, werden sie gut aufgenommen. »Sie sind froh, in Sicherheit zu sein und bringen ihrem Gastland viel Wertschätzung entgegen«, hat die Sozialarbeiterin beobachtet. [...]
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