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Glaubensland
DIÖZESANRAT

Mittelfristige Finanzplanung beschlossen

Mittelfristige Finanzplanung beschlossen
Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus und der Trend sinkender Kirchensteuereinnahmen wird sich fortsetzen. Über die Zukunft des diözesanen Haushalts haben die Diözesanräte in Ergenzingen beraten.
Foto: Ulmer
Der Diözesanrat hat auf der Liebfrauenhöhe in Rottenburg-Ergenzingen eine mittelfristige Finanzplanung bis 2030 beschlossen, die vorsieht, die Haushaltsansätze der Diözese um 50 Millionen Euro abzusenken. Zudem wird – mit dem Ziel der Klimaneutralität – der Gebäudebestand in den Gemeinden überprüft.

Weil es Beratungsbedarf gab, hat der Diözesanrat seinen Studientag auf der Liebfrauenhöhe in eine reguläre Sitzung umgewandelt. Für Bischof Gebhard Fürst war es die vorletzte Diözesanratssitzung – er hat den Papst um die Annahme seines Amtsverzichtes zu seinem 75. Geburtstag am 2. Dezember gebeten. Nach Gesprächen mit dem Päpstlichen Nuntius geht Fürst »fest davon aus, dass der Heilige Vater meinen altershalben Amtsverzicht annimmt und ich ab dem 3. Dezember nicht mehr Bischof sein werde«, erklärte er dem Katholikengremium.

Als Vorbild für die Zukunft möchte sich der Diözesanrat an den Franziskanerinnen von Reute orientieren. Der dortige Klosterberg ist eine Baustelle: In einem Zukunftsprojekt sanieren die Ordensfrauen das Kloster, schaffen gemeinschaftlichen Wohnraum und ein generationenübergreifendes Wohnquartier.

Auch die Diözese befindet sich in einer herausfordernden Situation, die es erforderlich macht, Dinge loszulassen und Neues zu wagen. Seit Jahren sinken die Mitgliederzahlen in der katholischen Kirche und der Trend der Kirchenaustritte wird sich fortsetzen. Entsprechend werden die Kirchensteuereinnahmen zurückgehen, die eine wesentliche Finanzierungsquelle der Kirche in Deutschland darstellen. Um aktiv auf diese Entwicklung zu reagieren und die Finanzen zu gestalten, solange es noch möglich ist, hat der Diözesanrat in Ergenzingen das Grobkonzept »Wandel und Entwicklung ermöglichen und Stabilität für die Zukunft gestalten« beschlossen. Es definiert Eckpunkte für eine mittelfristige Finanzplanung der Haushalte 2025 bis 2030.

Der geplante Prozess bezieht sich ausschließlich auf den Haushalt der Diözese – nicht auf die Haushalte der Kirchengemeinden – und sieht vor, die Haushaltsansätze bis 2030 um 50 Millionen Euro dauerhaft abzusenken. Das alles unter der Maßgabe, dass die Aufgabenerfüllung der Diözese gesichert bleibt.

»Das ist eine neue Situation, die wir erst einmal verdauen müssen«, gestand Norbert Anton Schnee, Diözesanrat im Dekanat Tuttlingen-Spaichingen. »Die Prognosen sind schwerwiegend. Auch auf unsere Gemeinden kommen schmerzliche Zeiten zu. Aber: Wir können nicht weitermachen wie bisher.« Auch Cornelia Bald, Diözesanrätin im Dekanat Ehingen-Ulm, sorgt sich: »Was bedeuten die finanziellen Einschnitte für uns als Gemeinden? Was kommt wann auf uns zu?« Die Zukunft der Kindergärten liegt Diözesanrätin Renate Hoppe aus dem Dekanat Rottweil am Herzen: »Werden wir sie halten können? Oder wird das ein Bereich sein, von dem sich die Diözese trennt?« [...]
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