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archivierte Ausgabe 44/2015
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Glaubensland |
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Sterben als Lebensaufgabe (6): Bedürftigkeit und Fürsorge |
Durst steht symbolisch für unsere Sehnsucht |
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Linderung des Leidens, sei es Schmerz, Durst oder Übelkeit, sowie liebevolle Zuwendung und Pflege gehören zu den Diensten, die Menschen an ihrem Lebensende zuteil werden sollten.
Foto: KNA |
Laut einer Umfrage der Evangelischen Kirche in Deutschland haben die meisten Menschen am Lebensende Angst vor starken Schmerzen und schwerer Atemnot. Dafür dass auch Jesus durch die körperliche Not des Sterbens hindurchgegangen ist, steht das fünfte Wort: »Mich dürstet« (Joh 19,28). Es geht darin um die Erfahrung, zurück geworfen zu sein auf elemen tare menschliche Bedürfnisse, die nur begrenzt oder gar nicht mehr stillbar sind. Durst, Schmerz, Übelkeit können unsere ganze Aufmerksamkeit binden und bedrohlich werden, so dass kein Gedanke und kein Gespräch uns mehr erreichen.
Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen, wie Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Unruhe oder Juckreiz sind ein wesentliches Ziel von »Palliative Care«, dem Behandlungskonzept im Hospiz. Auch die Behandlung von unstillbaren Durstgefühlen und Mundtrockenheit fällt unter diese Symptomkon trolle. Mundtrockenheit kann sehr quälend sein. Sie ist nicht unbedingt ein Zeichen von Durst!
Dass kranke Menschen nicht mehr essen und trinken können, ist für Angehörige kaum auszuhalten. Sie fürchten, der geliebte Mensch müsse verdursten und verhungern, wenn sie ihm nichts zu essen und trinken geben. Oft zwingen sich Sterbende etwas zu sich zu nehmen und riskieren so Übelkeit und Erbrechen. Das Durstgefühl kommt jedoch von der Trockenheit der Mundschleimhäute, nicht von der Menge zugeführter Flüssigkeit. Erzwungene Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr können für Sterbende eine Belastung sein. Dagegen ist es wohltuend, die Mundschleimhaut gut anzufeuchten. Dazu können Angehörige angeleitet werden, es ist oftmals der letzte, das Leiden lindernde Liebesdienst. [...]
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