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archivierte Ausgabe 44/2023
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AUSSTELLUNG |
»Wir sind gegen Verfolgung jeder Art« |
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Die Schülerinnen des St.-Meinrad-Gymnasiums Leni Klüter, Zoe Baur und Leonie Lutz (v. li.) präsentieren einen Aufsteller der Ausstellung »Verfolgte Christen weltweit«. Foto: beh |
Am St.-Meinrad-Gymnasium in Rottenburg ist derzeit eine Ausstellung zur weltweiten Christenverfolgung aufgebaut. Drei Schülerinnen haben sich dafür eingesetzt, diese an ihre Schule zu holen, und berichten über das Thema und ihre Eindrücke dazu. Auch für die Öffentlichkeit ist ein Besichtigungstermin vorgesehen.
Das Thema Christenverfolgung ist in der öffentlichen Wahrnehmung unserer Welt weniger präsent. Einige verbinden damit vielleicht noch die Zeiten der Antike, als bei den Römern die Christen im Kolosseum den Löwen zum Fraß vorgeworfen wurden. Dass Christenverfolgung aber gerade außerhalb Europas ein ernstes und mehr als aktuelles Problem darstellt, dafür will die aktuelle Ausstellung im Gymnasium St. Meinrad in Rottenburg sensibilisieren.
»Im Religionsunterricht haben wir verschiedene Projekte zur Auswahl gehabt und haben uns für das Thema Christenverfolgung entschieden«, führen Leni Klüter, Leonie Lutz und Zoe Baur aus. Die drei sind Schülerinnen am katholischen freien St.-Meinrad-Gymnasium und legen im nächsten Jahr ihre Abiturprüfungen ab. Gemeinsam mit ihrem Religionslehrer Bernhard Jäger betonen sie gleich zu Beginn: »Wir sind gegen Verfolgung jeder Art, nicht nur gegen die von Christen. Egal welche Religion oder Ethnie jemand hat, Verfolgung ist immer schlimm.«
Um das Thema Christenverfolgung anzugehen, haben sich die drei Schülerinnen mit Stefan Stein vom internationalen katholischen Hilfswerk Kirche in Not in München in Verbindung gesetzt und die Ausstellung »verfolgte Christen weltweit« an ihre Schule geholt. Sie haben viel zu dem Thema gelesen und sich auch in Videokonferenzen mit Stefan Stein ausgetauscht. Dieser hat die Ausstellung jetzt mit einem Vortrag eröffnet, bei dem weit über 100 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums anwesend waren. Die drei Initiatorinnen selbst haben das Thema beim Morgenkreis an ihrer Schule eingebracht und es explizit auch den Unterstufenschülern vermittelt. Ein Elternbrief wurde aufgesetzt.
»Natürlich ist es ein heikles Thema, aber die Ausstellung ist auch sprachlich so aufgebaut, dass alle Altersstufen unserer Schule, aber auch die Lehrkräfte und Eltern etwas damit anfangen können«, betont Bernhard Jäger. Der Religionspädagoge möchte den Fokus dabei vor allem auf das Interreligiöse legen und verweist gerne auf Papst Johannes Paul II., der alle unterschiedlichen Religionen auf einer gemeinsamen Suche nach Gott sah. »Durch die Christenverfolgungen werden die Christen dieser Welt nicht aufhören, sich christlich und sozial zu engagieren«, ist Bernhard Jäger überzeugt. »Die Menschen verschiedener Religionen können eigentlich ganz gut miteinander«, führen die Schülerinnen weiter aus, »häufig sind es politische Extremisten oder Fanatiker, die Unfrieden oder gar Terror stiften.«
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