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archivierte Ausgabe 47/2019
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Experten sehen Nachholbedarf beim Umgang mit Trauer |
»Trauer ist mehr als weinen« |
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Trauernde ziehen sich oft zurück, doch sie brauchen Mitgefühl, Solidarität und Rücksichtnahme.
Foto: pawel_kozera/pixabay |
Auch wenn sich der Umgang mit dem Sterben verändert – der Verlust eines geliebten Menschen bleibt für viele die größte Angst im Leben. Die Gesellschaft könnte sich laut Experten auf Trauernde noch besser einstellen. In der Psychologie gilt Trauer als sogenanntes Basisgefühl. »Trauer, Freude, Ekel – diese Gefühle sind ansteckend«, erklärt Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper. Das heißt: Wer Zeit mit einem trauernden Menschen verbringt, kommt oftmals selbst in gedrückte Stimmung. Und das ist eigentlich gut so, sagt die Gründerin und Leiterin des Lavia Instituts für Familientrauerbegleitung in Gelsenkirchen: »Wenn jemand trauert, ist es gut, wenn jemand anderes diese Situation annimmt und mit demjenigen zusammen traurig ist.«
Zugleich fällt es vielen Menschen schwer, auf einen Betroffenen zuzugehen oder einen eigenen Verlust offen zu zeigen. Trauer sei individueller geworden, sagt der Geschäftsführer des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur, Oliver Wirthmann. Viele Leute verabschiedeten sich von starren Konventionen. »Das ist legitim.« Aber es dürfe nicht beliebig werden, warnt der Experte.
Früher zeigte Trauerkleidung an, dass es in einer Familie einen Todesfall gegeben hatte. An den einzelnen Trachten ließ sich teils sogar ablesen, wie lange der Verlust zurücklag: Bis sechs Wochen nach dem Tod war die komplett schwarze Volltrauerkleidung üblich, bis zum ersten Jahrestag Halbtrauerkleidung – mit weißen Accessoires – und danach die sogenannte Abtrauerkleidung. Heute finden sich Spuren dieses Brauchtums in gedeckter Kleidung auf Beerdigungen oder im Trauerflor bei Sportereignissen. [...]
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