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Glaubensland
Achtsames Atmen (1): Das Atmen der Schöpfung

Geschehen lassen und Gottes Gegenwart spüren

Geschehen lassen und Gottes Gegenwart spüren
Eine Bank im Schnee – verweilen, still sein, den Atem spüren, geschehen lassen.
Foto: susafo/pixabay
»Dieser Atem ist heute ganz verwahrlost.« Der bekannte Theologe Romano Guardini äußerte die Worte in den 1930ern bei geistlichen Übungen auf der Burg Rothenfels. Der Satz hat nichts an seiner Gültigkeit eingebüßt. Viele Menschen atmen heute wie damals falsch, ohne dass sie es wissen. Bedrückende Atembeschwerden können die Folge sein.

Doch »falsches Atmen« kann auch bedingt sein durch Stress und angstbesetzte Situationen. Im Extremfall leidet der Betroffene unter Atemnot, in der Medizin »psychogene Dyspnoe« genannt. Das heißt, man hat zeitweise das subjektive Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen, oft verbunden mit Erstickungs- und Todesangst. Bei anderen stellt sich eine ungewöhnlich tiefe und schnelle Atmung ein, die so genannte Hyperventilation. Dauerhafter Stress kann auch bestehendes Asthma verstärken oder die Entwicklung dieser Erkrankung auslösen. Grundsätzlich gilt: Atemerkrankungen bedürfen entsprechender Therapie.

Was nach Romano Guardini gesunden Atem beziehungsweise Atmung fördert, ist eine geistliche Atembildung, die Wesen und Bedeutung der natürlichen Atmung aufzeigt und diese einübt. Mittlerweile werden bei uns eine Vielzahl von Atemtechniken angeboten. Im Trend ist vor allem das Achtsamkeitstraining, in dem der Atem eine wesentliche Rolle spielt. »Die Beobachtung des Atems ist also gewissermaßen die Grundübung, der erste Schritt jeder formalen Meditationspraxis«, schreibt Jon Kabat-Zinn, der weltweit durch seine Kurse »Stressbewältigung durch Achtsamkeit« bekannt wurde. [...]
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