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archivierte Ausgabe 50/2014
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Geduld üben im Advent (3): Den Atem Gottes verlängern |
Denn so viel Zeit muss sein |
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Jesus schreibt in den Sand, nimmt sich Zeit für die innere Zwiesprache mit dem Vater und löst mit Geduld und Übersicht die schwierige Situation.
Foto: iStock |
Der Advent legt uns die Geduld des Wartens ans Herz. So mahnt der Verfasser des Jakobusbriefes die Gemeinde: »Darum, Brüder, haltet geduldig aus bis zur Ankunft des Herrn!« (Jak 1,7). In seinem Kommentar zum Jakobusbrief weist der Theologe Hans-Jürgen Peters darauf hin, dass Geduld im biblischen Sinne nicht eine Charaktereigenschaft des Menschen meint, sondern vielmehr zuerst die Geduld Gottes in seinem Heilsplan mit den Menschen.
Er schreibt, dass das hebräische Wort Geduld im Alten Testament so viel heißt wie »den Atem [Gottes] verlängern« oder »den Ausbruch des Zorns [Gottes] verzögern«. Advent erinnert uns demnach nicht nur an die Ankunft des Herrn, sondern auch an die Geduld Gottes mit uns. Als Christen leben wir demnach nicht nur aus unserer eigenen Fähigkeit, geduldig abzuwarten, sondern aus der Geduld Gottes.
Schaut man in das Neue Testament, entdeckt man auch in Jesus einen geduldigen Menschen, der den Atem Gottes verlängert im Sinne einer tiefen engagierten Gelassenheit. Er verliert sich nicht kopfüber in Diskussionen und Streitfragen, die von allen Seiten an ihn gerichtet werden, sondern er geht zunächst oft auf innere und äußere Distanz. So fährt er ans andere Ufer, weg von der Menge, steigt auf Berge, um seinem Vater noch näher zu sein, und er geht in die Wüste.
Auf jeden Fall ist er oft abseits zu finden, und dort betet er. Nur auf diese Weise kann er offenbar die innere Verbindung zu seiner Kraftquelle halten. Er vergewissert sich der Tatsache, vom Vater gesandt und von ihm bedingungslos gehalten und geliebt zu sein. Höchst interessant ist in diesem Zusammenhang seine Art der ruhigen Konzentration, auch in ganz heiklen Momenten, etwa als eine Ehebrecherin zu ihm geführt wird (Joh 8,1–11). [...]
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