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archivierte Ausgabe 7/2022
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Glaubensland |
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Von guten Beziehungen (2): Freunde oder Geschwister? |
Zwischen Familienbanden und Unbefangenheit |
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Mit den besten Freunden verstehen wir uns manchmal besser, als mit den eigenen Geschwistern. Das liegt daran, dass uns Familienangelegenheiten nicht im Weg stehen.
Foto: InspirationGP/iStock |
»Aschenputtel«, »Hänsel und Gretel«, »Tischlein deck dich« – es gibt viele Märchen, in denen Geschwister eine zentrale Rolle spielen. Auch zahlreiche Geschichten der Bibel kreisen um das Thema, und die meisten davon machen deutlich, dass Harmonie in Geschwisterbeziehungen keineswegs die Regel ist. Bevor wir nach den Gründen fragen, sollte jedoch eines betont werden: Geschwister zu haben bietet viele Vorteile. Nur einige seien genannt: Geschwister machen die Kindheit lebendiger, denn mit ihnen teilen wir eine Menge Erfahrungen und Erlebnisse. Sie »nötigen« uns, Rücksichtnahme zu üben und Verantwortung zu übernehmen. Durch sie lernen wir zu teilen und nicht immer die erste Geige zu spielen.
Brüder und Schwestern sind Spielkameraden, Gesprächspartner und oft auch Vorbilder. Als Kind trainiert man, mit ihnen zu streiten – und sich wieder »zusammenzuraufen«. Oft sind sie auch wichtige Verbündete gegen die Eltern und geben einander Halt und Trost. Der Umgang mit dem anderen Geschlecht kann mit Geschwistern ungezwungen geübt werden, und auch im späteren Leben stehen sie uns oft hilfreich zur Seite (nicht nur bei Umzügen!).
Doch diesen positiven Seiten stehen durchaus leidvolle Erfahrungen gegenüber. Damit meine ich nicht die Zwistigkeiten, die zum Geschwisteralltag einfach dazugehören. Wer glaubt, der Mensch sei von Natur aus edel und gut, muss nur beobachten, wie schon kleine Geschwister aus nichtigen Anlässen wütend aufeinander eindreschen, sich gegenseitig alles Mögliche streitig machen. Doch die große Stärke von Kindern ist, dass sie nicht nachtragend sind, sondern meist schnell wieder einlenken und zusammenhalten, wenn es drauf ankommt. [...]
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