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Kinderbücher ohne Klischees – Pippa ist die neue Pippi

Kinderbücher ohne Klischees – Pippa ist die neue Pippi
Foto: David Pereiras/Adobe Stock
Eine tolerante Gesellschaft sollten Kinder früh erleben – schon beim Lesen. Ein Überblick zum Weltfrauentag, der am 8. März begangen wird, liefert eine Reihe vielfältiger Titel. Mit Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter hat Astrid Lindgren starke Mädchen in die Kinderliteratur gebracht. Wer in heutige Buchhandlungen blickt, findet allerdings oft eine Unterteilung in eine rosa Mädchen- und blaue Jungsecke. Trotzdem sieht Christine Kranz von der Stiftung Lesen in den vergangenen Jahren eine wachsende Diversität bei den Kinderbuchtiteln.

Rosa und Blau waren eine Marketingidee

»In den 1970er- und 1980er- Jahren gab es eine starke Emanzipationsphase, dann hat es sich wieder ein wenig zurückentwickelt, in Richtung Rosa- und Hellblau-Fraktion«, erklärt die Referentin für Leseförderung. Ein Grund dafür sei vermutlich das Marketing. »Eltern sollen so schneller erkennen, für wen welches Buch wohl sein soll«, so Kranz. Sie bemängelt, dass dabei jedoch Bilder und Einstellungen zementiert würden, die eigentlich überholt seien.

Kinderbücher werden in einer sehr prägenden Phase gelesen. »Gute Titel regen die Fantasie an und lassen dabei alle Möglichkeiten offen. Wenn aber inhaltlich nur ein eingeschränktes Spektrum geboten wird, kann es die Kinder auch in ihrer Fantasie einschränken«, unterstreicht die Expertin. Nicht zuletzt durch die #MeToo-Debatte spielten starke Mädchen, die sich alles zutrauen, derzeit eine größere Rolle in der Kinder- und Jugendliteratur – und brauchen entsprechende Bücher. [...]
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