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Das Katholische Sonntagsblatt,
Magazin für die Diözese Rottenburg-Stuttgart, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
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archivierte Ausgabe 20/2023
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Elternhaus |
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WENN KINDER BEISSEN |
Hilfestellung für kindliche Gefühlsausbrüche |
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Im Alter von zwei bis fünf Jahren können Kinder ihre Bedürfnisse und Grenzen noch nicht richtig ausdrücken. Meist schlagen oder beißen sie, wenn sie in innerer Bedrängnis sind, oder um sich zu wehren. Foto: Irina Schmidt/Adobe Stock |
Manche Kleinkinder fallen in der Kita auf, weil sie andere Kinder beißen oder schubsen. Auch in der Familie setzten sich Kleinkinder oft auf diese Weise zur Wehr. Mit Aggression hat dieses Verhalten meist nichts zu tun. Beißen und gebissen werden kommt im Alltag von Kleinkindern häufi g vor, weil sie ihre Bedürfnisse noch nicht richtig äußern können. Mit zunehmendem Sprachverständnis und aktiver Sprache des Kindes ändert sich das fast von selbst.
»Au!«, ruft Emma und fängt an, zu weinen. Die Leiterin der Kindergruppe tröstet Emma sofort und sieht kleine Zahnabdrücke auf Emmas Unterarm. Leo hatte das Mädchen gebissen, weil er das Puzzle von Emma haben wollte. So oder so ähnlich spielen sich immer mal wieder Szenen zwischen Kindern ab. Es kommt vor, dass Kinder andere Kinder beißen – in privaten Kindergruppen, in Krippen und Kitas, aber auch daheim unter Geschwistern oder Freunden. Oftmals sind die Kinder zwei, drei oder vier Jahre alt. Wenn sie älter werden, nimmt meist das bissige Verhalten ab.
Gründe dafür gibt es viele. »Ein Hauptgrund ist, dass sich das Kind, das beißt, nicht wohl fühlt in der Situation«, sagt Sigrid Stein, Fachreferentin bei der Caritas in Stuttgart. Stressige Situationen oder Begebenheiten, in denen sich ein Kind nicht wohlfühlt, gibt es zuhauf: Vielleicht ist es morgens an der Garderobe zu eng und das Kind braucht mehr Platz. Vielleicht wurde das Kind zuerst zum Rausgehen angezogen, muss nun auf die anderen Kinder warten, was frustrierend ist – vor allem kleine Kinder können nicht gut warten. Vielleicht schubst oder beißt ein Kind ein anderes kurz vor dem Mittagessen, weil es sowohl hungrig als auch mittlerweile müde ist.
Selten seien echte Aggressionen der Grund für das Beißen, heißt es unter Experten. Vielmehr seien Unwohlsein, Überreizung oder Übermüdung der Grund. Manchmal werden Kinder körperlich, wenn sie sich noch nicht ausreichend verbal ausdrücken können. So heißt es auf der Webseite Parikita (www.parikita. de) des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, dass Kinder ihren Frust manchmal durch das Beißen ausdrücken wollen oder auch Ängste abbauen. Denn zu viele Spielsachen, Überstimulation, zu viele Eindrücke und ein hektischer Tagesablauf können Stress beim Kind aufbauen, den es dann wieder abzubauen gilt. Vor allem jüngere Kinder erkennen ihre Bedürfnisse nach Ruhe nicht selbst. Oder sie können noch nicht adäquat damit umgehen, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht sofort befriedigt werden. Da brauchen sie die Unterstützung von Erwachsenen.
Daher sollten Erzieherinnen und Erzieher beobachten, wann genau sich solche Vorfälle ereignen. Passiert es oft vor dem Essen? Passiert es beim freien Spiel, womit sich das Kind möglicherweise überfordert fühlt? Ist das Kind noch nicht gut in der Kita eingewöhnt? Gibt es schwierige Situationen zuhause? Denn nicht immer lägen die Ursachen bei den Situationen in der Kita oder Krippe. [...]
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