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KINDERBETREUUNG

Oma und Opa sind weiterhin gefragt

Oma und Opa sind weiterhin gefragt
Großeltern helfen meist am Nachmittag bei der Kinderbetreuung aus. Das entlastet vor allem die Mütter und erhöht deren Zufriedenheit. Diese Effekte sind besonders groß in Haushalten mit Kindern bis zu sechs Jahren.
Foto: pm/Frauke Volpers
Großeltern spielen bei der Betreuung von Kindern eine große Rolle: Das hat sich auch durch den KitaAusbau in Deutschland kaum verändert, wie eine aktuelle Studie zeigt. Viele Großeltern helfen dabei, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern.

Wie wichtig sind Oma und Opa eigentlich angesichts vermehrter Kitaund Ganztagsbetreuung noch? Dieser Frage ist die Studie im Auftrag der Stiftung Ravensburger Verlag nachgegangen. Angestoßen wurde das Forschungsprojekt »Oma und Opa gefragt?« vor zwei Jahren. Bereits 2011 hatte man im »Ravensburger Elternsurvey« Eltern eingehend nach ihren Bedürfnissen gefragt, berichtet Johannes Hauenstein, Vorstand der Stiftung Ravensburger Verlag. »Damals zeigte sich, dass Großeltern für Familien eine wichtige Helferrolle haben.« Und schon damals habe man festgestellt, dass es noch keine repräsentative Studie gibt, die analysiert, wie sich regelmäßige Betreuung durch Großeltern auf die kindliche Entwicklung auswirkt.

Zwei Jahre lang hat nun ein wissenschaftliches Team des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung unter der Leitung von Prof. C. Katharina Spieß die Rolle von Großeltern bei der Betreuung des Nachwuchses untersucht. Im Fokus standen Kinder bis zum zehnten Lebensjahr, Grundlage waren repräsentative Datensätze aus den Jahren 1997 bis 2020.

Schon die ersten Zahlen und Grafiken der Studie belegen, wie wichtig der Betreuungseinsatz von Großeltern ist: Demnach werden etwa 30 Prozent der unter Dreijährigen regelmäßig von Oma und Opa betreut, bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren und Grundschulkindern sind es etwa 20 Prozent. Neben der regelmäßigen Betreuung spielt auch der flexible Einsatz in Notfällen eine Rolle, in denen etwa 60 Prozent aller Großmütter und 40 Prozent aller Großväter einspringen.

Im ersten Studienschwerpunkt ging es um die Frage, wie sich die Großelternbetreuung verändert hat. Das Ergebnis ist erstaunlich: Trotz des Ausbaus der Kindertagesbetreuung und vermehrter Nutzung von Ganztagsangeboten in Kindergarten und Grundschule ist die Betreuung durch die Großeltern weitgehend konstant geblieben. »Professionelle Kinderbetreuung hat Oma und Opa nicht verdrängt, vielmehr wird die Großelternbetreuung zunehmend Teil einer Betreuungskombination mit der Kita oder dem schulischen Ganztag«, so Katharina Spieß. Dies gilt unabhängig von Bildungshintergrund und anderen Faktoren, nicht jedoch für Familien mit Migrationshintergrund, die meist kaum Zugriff auf Großeltern haben. [...]
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