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KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Zwischen Lernerfolg und Kontrollverlust

Zwischen Lernerfolg und Kontrollverlust
Künstliche Intelligenz als Ersatz für einen Lehrer? Manche Eltern machen sich Sorgen. Dabei kann KI auch eine Chance sein, effektiver zu lernen.
Foto: lashkhidzetim/Adobe Stock
Ratgeber-Apps und sprechende Roboter: Künstliche Intelligenz (KI) übernimmt schon jetzt Erziehungsaufgaben. Während viele Eltern und Erzieherinnen darauf mit Sorge reagieren, wirbt die KI-Forscherin Katharina Weitz für Gelassenheit. Im Interview erklärt die frühere Erzieherin, worauf man beim kindlichen Umgang mit KI achten sollte.

Frau Weitz, an der Universität Augsburg forschen Sie heute im Bereich menschzentrierte künstliche Intelligenz (KI). Früher haben Sie als Erzieherin gearbeitet. Gab es damals Situationen, in denen Sie sich künstliche Intelligenz als Helferin gewünscht hätten?

Zu meiner Zeit war KI noch kein Thema. Damals ging es noch um TV und Computer im Erziehungsalltag. Soll man Kinder vor den Fernseher oder Computer setzen? Und wenn ja, wie lange? Verdummen sie damit alle? Zu dem Thema gab es nur wenige Bücher; da hätte ich mir mehr Informationen gewünscht. Für meine Ausbildung als Erzieherin schrieb ich 2007 deshalb meine Abschlussarbeit zum medienpädagogischen Einsatz von Computern mit Kindern. Heute kommen mit Künstlicher Intelligenz ähnliche Fragen auf.

Der Roboter Keeko kam schon 2018 in chinesischen Kindergärten zum Einsatz, erzählte Geschichten und führte einfache Gespräche. Werden intelligente Roboter die neuen Erzieher?

Natürlich gibt es vereinzelt auch soziale Roboter. Die sind bislang aber in Deutschland nicht so interessant und kommen nur punktuell zum Einsatz. Bislang übernimmt KI eher isolierte Aufgaben. Als digitaler Tutor kann sie Kindern Aufgaben stellen und Feedback geben. Mit KI lässt sich zum Beispiel automatisiert die Schwierigkeitsstufe anpassen. Solche Systeme sind gar nicht so neu. Seit den 1970er-Jahren gibt es schon erste Intelligente Tutoring-Systeme: Computersoftware für individuell abgestimmtes Lernen. In den letzten Jahren kursieren unter Erziehern und Eltern aber viele Ängste vor KI.

Welche?

Hauptsächlich Ängste vor Kontrollverlust. Wird künstliche Intelligenz in Zukunft über unsere Kinder bestimmen? Wird sie irgendwann entscheiden, wer in der Schule gute Noten bekommt? Mit KI geben wir Aufgaben ab. Kinder können per Knopfdruck heute über KI-Systeme wie ChatGPT Texte schreiben. Das macht vielen Eltern und Erziehern Sorgen. [...]
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