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archivierte Ausgabe 37/2019
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Elternhaus |
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BURNOUT BEI MÜTTERN |
Wenn vor lauter Erschöpfung überhaupt nichts mehr geht |
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Foto: Africa Studio/Adobe Stock |
Depressionen? Burnout? Zusammenbruch? Wer Tanja Bräutigam kennenlernt, denkt nicht an diese Begriffe. Die 44-Jährige wirkt freundlich, offen und positiv. Die Mutter zweier Kinder (zehn und sieben Jahre alt) war viele Jahre erfolgreich im Sportbusiness tätig. Nach der Geburt ihrer Kinder schied sie für einige Zeit aus dem Arbeitsleben aus und kämpfte gegen einen Burnout an. Über diese Zeit hat sie ein Buch geschrieben: »5 Wochen Rabenmutter«. Es handelt von ihrer Zeit in einer psychosomatischen Reha-Klinik im Schwarzwald. Heute geht es Tanja Bräutigam besser. Sie gibt ihr Wissen weiter und arbeitet als Sporttherapeutin in einer Suchtklinik.
Panikattacken und Hilflosigkeit
Die zweifache Mutter hat in den vergangenen Jahren viel erlebt und durchgemacht. Depressionen, Panikattacken und das Gefühl großer Hilflosigkeit. »Körperlich lag es vor allem am Schlafentzug. In meiner Familie war über zwei Jahre an regelmäßigen Schlaf nicht zu denken, da meine Tochter sehr schlecht geschlafen hat. Nachts war ich oft überfordert, mein Mann war wegen seines Jobs extrem viel unterwegs auf wochenlangen Reisen. Und wenn meine Tochter mittags mal geschlafen hat, habe ich mich nicht dazugelegt, das würde ich heute anders machen.« Sie habe sich damals als Mutter sehr fremdgesteuert gefühlt und wollte die freie Zeit unbedingt für sich nutzen, sagt sie im Rückblick. Noch ein Grund war, dass Tanja Bräutigam lange Zeit nicht um Hilfe gebeten hat. Sie hat viel zu lange verschwiegen, wie schlecht es ihr wirklich geht.
Die Ärzte rieten zu Antidepressiva und zu einer Mutter-Kind-Kur, doch sie entschied sich für einen anderen Weg, kämpfte um eine Auszeit nur für sich allein. »Meine innere Stimme hat mir damals gesagt: Wenn du jetzt nicht handelst, gehst du drauf. Ich brauchte einfach Zeit für mich. Viele aus meinem Umfeld konnten weder verstehen, dass ich nicht mit den Kindern in eine Klinik fahre, noch, dass ich keine Antidepressiva genommen habe. Als Mutter hat man offenbar einfach zu funktionieren.« [...]
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