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Elternhaus
DAS VATERUNSER MIT KINDERN (2)

Wer Dinge beim Namen nennt, bekommt Zugriff auf die Welt

Wer Dinge beim Namen nennt, bekommt Zugriff auf die Welt
Foto: arc/iStock
In christlichen Familien wachsen Kinder schon von Klein an mit dem Vaterunser auf. Sie hören das Gebet im Gottesdienst, sie lauschen es von Vater und Mutter ab und »lernen« so die Worte. Aber was genau verstehen Kinder vom Vaterunser?

Ein Grundschüler fasst sich im Religionsunterricht ein Herz und stellt die Frage, die ihn schon lange bewegt: »Wer ist eigentlich dieser Schuldi, dem wir immer so gern vergeben?« Wenn diese Anekdote vielleicht auch nicht wahr ist, so ist sie gut erfunden. Können Sie sich noch erinnern, wie wenig Sinn manche Wörter aus Gebeten ergaben, als Sie selbst klein waren? Wer bei einzelnen Wörtern genau hinguckt, bekommt ein klareres Bild davon, was Kinder wann verstehen können. Das ermöglicht auch den besseren Zugang zu ihnen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Der Himmel kann überall sein

Der Himmel ist oben und hoffentlich blau. Doch schon früh bekommen Kinder mit, dass Himmel auch etwas anderes bedeuten kann. Oma ist jetzt im Himmel, vielleicht auch das Kaninchen. Himmel – wo ist das? Kinder entwickeln ihre Vorstellung vom Himmel in drei Stufen, ein Modell, das der Schweizer Philosoph Reto Luzius Fetz entwickelt hat: Zwischen fünf und acht Jahren haben sie eine Vorstellung von einem Raum, der über der Erde ist, von ihr unterschieden. Je nachdem, wie intensiv Kinder eigene Erfahrung mit der Wissenschaft von den Gestirnen machen, verflüssigt sich diese Vorstellung. [...]
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