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FESTE IN DER DUNKLEN JAHRESZEIT (2)

Die gespielte Mantelteilung beeindruckt Kinder mächtig

Die gespielte Mantelteilung beeindruckt Kinder mächtig
Foto: Günter Menzl/fotolia
»In den Straßen auf und nieder, singen wir die Martinslieder.« So preist ein Martins lied die hohe Bekanntheit des heiligen Martin. Die Martinsumzüge in den Kindergärten und in den Pfarreien zeigen, dass dieser Heilige bei Kindern und Erwachsenen sehr beliebt ist. Der Laternenumzug mit den vielen eingängigen Liedern hinterlässt nachhaltige Eindrücke, vor allem, wenn die Martinslegende mit Reiter und Bettler gespielt wird.

Nach dem Umzug gibt es Brezeln für alle

In einigen Pfarreien ist es ein schöner Brauch, dass Kinder und Erwachsene vor dem Umzug gesegnet werden, mit folgendem Gebet: »Herr Jesus Christus, schau auf diese Kinder und alle Erwachsene, die ihre Lampen in Händen tragen. Segne sie, damit sie bereit sind, nach dem Vorbild des heiligen Martin andern zu helfen und zu teilen, was sie besitzen.« Nach dem Umzug und dem Spiel der Mantelteilung erhalten alle Kinder und Erwachsene Brezeln mit folgender Aufforderung: »Jetzt geben auch wir von unserer Brezel anderen ein Stück ab und teilen so, wie Martin seinen Mantel geteilt hat.« Um Martin ranken sich viele weitere Bräuche. So gibt es mancherorts eine Martinskirchweih, Martinsfeuer, Martinssegen, Martinsweinprobe, Martinsschiffe oder das Martinsmahl. Begleitet werden diese Veranstaltungen durch Symbole, die an den Heiligen und sein Wirken erinnern: so zum Beispiel die Martinsgans, die Martinsbrezel, Martinsküchel, Martinshörnchen, Martinswecken, Martinslampen, Martinsvogel, Martinswein und Martinsgerte.

Übergang vom Sommer zum Winter

Der Namenstag des heiligen Martin ist nicht allein für die vielen Bräuche verantwortlich, vielmehr liegt das Martinsfest an dem einschneidenden Übergang vom Sommer zum Winter. In früheren Zeiten waren an diesem Zeitpunkt Abgaben der Bauern für die adeligen Besitzer fällig und zusätzlich wurden kurz vor Wintereinbruch noch überzählige Tiere geschlachtet, damit sie nicht den Winter hindurch gefüttert werden mussten. All diese Ereignisse belebten das Brauchtum um St. Martin. [...]
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