Katholisches Sonntagsblatt - Das Magazin der Diözese Rottenburg-Stuttgart Zwei Erwachsene und ein Kind lesen das Katholische Sonntagblatt
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DEMENZ-PROJEKT AN SCHULEN

Besuch im Anderland – Kinder erleben die Welt des Vergessens

Besuch im Anderland – Kinder erleben die Welt des Vergessens
Foto: KNA
Oma macht komische Sachen, Opa stellt immer dieselben Fragen und ist einfach nicht mehr er selbst? Wenn die Diagnose »Demenz« gestellt wird, bricht für die betroffenen Familien oft eine Welt zusammen. Vor allem Kinder verstehen nicht, was da mit den Großeltern geschieht. Wolfgang Strobel aus Stuttgart-Kaltental und sein 2009 gegründeter Verein »Besuch im Anderland« haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Kindern das Thema altersgerecht zu vermitteln.

Demente Menschenwerden immer hilfloser

Die Redensart »Der Mensch kommt als Kind und geht als Kind« umschreibt die Auswirkungen von Demenz recht passend: Nicht nur, dass die Betroffenen immer hilfloser, manchmal geht auch eine Wesenveränderung mit der Erkrankung einher. Allerdings: Die Krankheit verläuft nicht linear, sondern in Wellen, mit besseren und schlechteren Tagen. Und es gibt Dinge, die ihnen bereits vergessen Geglaubtes wieder in Erinnerung rufen können. Wolfgang Strobel hat im Zuge seines bürgerschaftlichen Engagements gemerkt, dass dazu auch die Besuche der Schüler beitragen. Der pensionierte Oberstudiendirektor engagiert sich seit Jahrzehnten im Kaltentaler Zentrum für Menschen mit Demenz. 2004 ließ er sich vom Paritätischen Bildungswerk zum »Mentor für Bürgerengagement« ausbilden. »Dabei haben uns die Lehrer aufgetragen, wir sollen ein Projekt erfinden und das Gelernte daran durchspielen, erzählt er. Strobel ersann ein Projekt, das Kindern das Thema Demenz vermittelt, und da es schon einmal durchkonzipiert war, startete er den »Besuch im Anderland« kurzerhand an der örtlichen Grundschule. [...]
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