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Das Katholische Sonntagsblatt,
Magazin für die Diözese Rottenburg-Stuttgart, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
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archivierte Ausgabe 47/2023
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SUIZIDPRÄVENTION |
Wenn ein Gespräch Leben retten kann |
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Jugendliche durch Suizid zu verlieren ist besonders schlimm. Dabei kann man schon durch behutsame Gespräche viel Prävention leisten. Foto: Liza Summer/pexels |
Suizid? Schlechtes Thema. Besser nicht darüber nachdenken und nicht darüber sprechen – schon gar nicht mit jemandem, der Suizidgedanken hat. Das könnte die Situation ja vielleicht noch verschlimmern. »Grundfalsch, ja sogar gefährlich ist diese weit verbreitete Ansicht«, warnt Sonja Liebig, Leiterin der Würzburger Fachstelle Suizidberatung. Stattdessen rät sie zu einem off enen Gespräch, denn: »Über Suizid sprechen kann eine große Entlastung für Menschen mit suizidalen Absichten darstellen, die innere Spannung abbauen, alternative Handlungsoptionen aufzeigen und damit lebensrettend sein!«
Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sterben jährlich rund 800 000 Menschen weltweit durch Suizid. In Deutschland suizidieren sich jedes Jahr 9000 Menschen, das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen. Die Zahl der versuchten Suizide wird auf mehr als 20mal so hoch geschätzt. Jugendliche gehören dabei – gemeinsam mit alten Menschen – zu den größten Risikogruppen.
Durch die Pandemie ist die Not der Jugendlichen offenbar nochmals gestiegen: »Die Anfragen von Jugendhilfeeinrichtungen nach Schulungen zum Umgang mit Jugendlichen in akuten und suizidalen Krisen haben sich verdreifacht «, berichtet Sonja Liebig. »Viele Eltern schildern uns, dass ihre Kinder und Jugendlichen große Probleme haben, den gestellten Anforderungen in Schule und Beruf gerecht zu werden. Häufig findet sozialer Rückzug statt, dem die Eltern verunsichert gegenüberstehen.« Dazu kämen hoher Medienkonsum und Suchtmittelgebrauch.
Umso wichtiger sind Prävention, Aufklärung und die Enttabuisierung des Themas. Das sieht auch Buchautorin Christiane Engelhardt so. Für die Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist das Thema zu einer Lebensaufgabe geworden: Vor 26 Jahren musste sie den Suizid ihrer Tochter Hanna im Alter von 13 Jahren verkraften. »Als die Polizei mir mitteilte, dass Hanna sich auf die Bahngleise in der Nähe ihrer Schule gelegt hatte, hatte ich das Gefühl, dass es mein Herz zerreißt und mit einem Schlag die gesamte Energie aus meinem Körper schwindet«, erinnert sie sich an den Tag zurück, der das Leben der gesamten Familie zum Stillstand brachte. Das Schlimmste für sie selbst seien die Schuldgefühle gewesen und die tiefe Scham, als Mutter und Therapeutin versagt zu haben. Immer wieder habe sie sich gefragt, ob sie Hannas Tat hätte verhindern können. [...]
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