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AUS DEM DUNKELN DEM LICHT ENTGEGEN

Im Kerzenschein die Vorfreude auf das nahende Fest teilen

Im Kerzenschein die Vorfreude auf das nahende Fest teilen
Foto: Gina Sanders/Fotolia
Es ist dunkel im Wohnzimmer, alle Lampen sind aus. Lena ist ganz aufgeregt. Gleich werden die Kerzen vom Adventskranz angezündet. Ihr älterer Bruder darf das Streichholz anmachen. Gebannt schaut sie zu, wie der Funke an der Zündfläche sprüht und eine Flamme entsteht. Nun hält er das Hölzchen an die Kerze, das Feuer an dem Docht beginnt zu züngeln. Erst ist der Schein ganz klein, dann wird er größer und schließlich sicher. Lena ist begeistert: »Advent, Advent, ein Lichtlein brennt!« Bei einer Tasse Kakao hören die Kinder eine Geschichte und atmen den Duft des Tannengrüns und der in dem Adventkranz steckenden Vanillestangen ein. Sie fangen an zu träumen – von Weihnachten, dem Christkind, und natürlich dem Gabentisch.

»Es braucht kein großes Spektakel und keinen Aktionismus mit vollem Programm, um Kinder auf das Fest einzustimmen«, sagt Johanna Rosner-Mezler, Referentin im Fachbereich Ehe und Familie im Bistum Rottenburg-Stuttgart. Gelegentlich bei Kerzenschein beisammen zu sein, zu kuscheln, zu basteln, eine Geschichte zu hören oder ein Adventslied zu singen – all das steigert die Vorfreude. Die Bedeutung des Weihnachtsfestes vermittelt sich durch die sinnliche Erfahrung fast von selbst: das sehnsüchtige Warten auf die Ankunft des Herrn, kindlich gesprochen auf den Geburtstag von Jesus, der Licht bringt in die Welt und in die kalte dunkle Zeit. Solche kurzen Momente der Ruhe tun beiden Seiten gut – Kindern und Erwachsenen.

Reizüberflutung überfordert Kinder

Junge Familien sollten sich nicht durch den Druck von außen zur Perfektion und die sentimentale Stimmungsmache aus Gründen des Kommerzes verunsichern lassen. Rosner-Mezler empfiehlt sogar, mit kleineren Kindern die Innenstädte vor Weihnachten zu meiden. »Reizüberflutung und Überfluss überfordern nur und wirken gar nicht besinnlich.« Weniger ist mehr, auch wenn das Drumherum anderes zu signalisieren scheint. [...]
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