Katholisches Sonntagsblatt - Das Magazin der Diözese Rottenburg-Stuttgart Zwei Erwachsene und ein Kind lesen das Katholische Sonntagblatt
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Wie ist das mit der Vergebung?
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Elternhaus
JUNGE FAMILIEN

Eltern werden, gute Freunde bleiben – warum es sich lohnt

Eltern werden, gute Freunde bleiben – warum es sich lohnt
Foto: iStock
Augerechnet Deane, Jeannette und Matthew. Dass die Freundschaften zu diesen dreien halten würden, darauf hätte vor elf Jahren, als Ulrike schwanger wurde, kaum jemand gewettet. Deane behielt ihr Singleleben in der Großstadt, während Ulrike mit ihrem Mann aufs Land zog. Die Ingenieurin Jeannette schien ganz in ihrem Beruf aufzugehen, und Matthew lebte in Kalifornien, wo Ulrike Jahre vorher zwei Auslandssemester verbracht hatte.

»Ich dachte schon manchmal, die alte Ulrike sei verloren gegangen«, erklärt Deane jetzt. »Manchmal drehte sich bei dir alles nur um Kinder und Hausbau.« – »Und bei dir um Urlaube und Abendveranstaltungen.« Dann lachen sie gemeinsam. Freundinnen sind sie geblieben – obwohl (oder weil?) Deane keine Kinder hat.

Zu Gast in einer anderen Welt


Wer von ihnen die andere besucht, ist zu Gast in einer anderen Welt. Das erweitert den Horizont: »Wenn ich bei Ulrike bin, finde ich die Kinder total süß«, meint Deane, »für eigene hätte ich keinen Nerv.« Die Mutter kontert: »Und ich stelle fest, dass im Schichtdienst zu arbeiten, mit Pendeln und wechselnden Zuständigkeiten, nichts für mich wäre.«

Experten aus aller Welt sind sich einig: Freunde zu haben, verlängert das Leben. In Australien bewies eine zehnjährige Studie, dass Menschen mit größerem Freundeskreis deutlich länger leben als sozial isolierte Menschen. In den USA zeigte sich unter 2835 Brustkrebspatientinnen zudem, dass jene mit guten Freunden eine weit bessere Heilungschance hatten. Und in Schweden stellte sich unter Männern in den mittleren Jahren heraus: Wer Freunde hat, bekommt seltener einen Herzinfarkt. Ob es sich um Jugendfreunde oder später gewonnene handelt, wurde dabei nicht untersucht. [...]
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