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Ausgabe 12/2022
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| AN WUNDER GLAUBEN (3): BIBLISCHE WUNDER |
Denn Gott will auch durch uns wirken und nicht etwa »zaubern« |
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Ob das Grab Jesu tatsächlich leer war oder nicht, darüber ist viel diskutiert worden, und das ließe sich fortsetzen. Es zu glauben, ist eher kein Ergebnis von Diskussionen, sondern eine Gnade und eine Entscheidung.
Foto: dozemode/pixabay |
Als ich in einem Seminar darauf hinwies, dass Adam und Eva nicht als erstes Paar zu betrachten seien, sondern als archetypische Figuren, die für jeden von uns stehen und unseren Hang zur Überheblichkeit (sein wollen wie Gott) und unseren Ungehorsam widerspiegeln, kamen einige Zuhörer in arge Glaubensnot. Ja, wenn da so ist, meinte einer, dann sind ja auch die Wunder unecht. »Aha«, meinte ein Teilnehmer etwas sarkastisch, »dann wird Jesus auch kein Wasser in Wein verwandelt, sondern gepanscht haben, und die Brotvermehrung war ein Zaubertrick.« Eine Frau verließ den Saal. Ich ahnte schon, was passiert, wenn man anfängt, die Bibel aus exegetischer Sicht darzulegen und begann zu verstehen, warum manche Pfarrer in den Predigten solche heiße Eisen nicht anfassen wollen.
Die Bibel ist ein Sammelband von historischen, poetischen, prophetischen und lehrhaften Büchern, die aus verschiedenen Kulturen und Zeiten stammen. Darunter gibt es neben den geschichtlich bezeugten Erzählungen auch sogenannte Legendenbildungen, das heißt, um einen Wahrheitskern legt sich eine »verdichtete« Schale. Hier erzählt uns der Autor, wie die Menschen seiner Zeit das Wirken Gottes erlebt und gedeutet haben, etwa den Auszug aus Ägypten, der als historisch beglaubigte Wanderung die wunderbare Errettung als unmittelbares Eingreifen Gottes sieht. Vieles können wir heute aufgrund archäologischer Erkenntnisse bestätigen und aufgrund besserer Sprachkenntnisse anders übersetzen. Denn ein großes Problem liegt in der Frage: Welche Bedeutung hat das eine oder andere hebräische oder aramäische Wort? [...]
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