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Hoffnungsort
DIE »NACHFOLGE CHRISTI« DES THOMAS VON KEMPEN

Ein Bestseller als »tägliches Brot« für das Christsein

Ein Bestseller als »tägliches Brot« für das Christsein
»Nimm meine Worte und präge sie deinem Herzen ein. In Zeiten der Dunkelheit werden sie dir Licht, in Zeiten der Versuchung große Hilfe sein. Mach dir keine Sorgen, wenn du im Augenblick nicht alles verstehst – doch ist die Zeit dafür reif, gebe ich dir Einsicht«. In der »Nachfolge Christi« wird ein beständiger Dialog zwischen Gott und Mensch geführt.
Foto: Pexels/pixabay
Hätte es schon vor über 500 Jahren Bestsellerlisten gegeben: Das Buch »Nachfolge Christi« des Augustinermönchs Thomas von Kempen (1380–1471) hätte in allen Charts auf Platz 2 – gleich nach der Bibel – gestanden! Thérèse von Lisieux zählte die »Nachfolge Christi« zu ihren Lieblingsbüchern, Alfred Delp erbat es sich als letzte Lektüre für die Stunden vor der Hinrichtung, Papst Johannes XXIII. kannte ganze Kapitel auswendig. Meine Großeltern schenkten mir dieses Buch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg – und ich kann sagen: Es hat mein Leben nachhaltig geprägt. Aber mit dieser Erkenntnis stehe ich nicht allein: Wer im Internet die Suchworte »Nachfolge Christi« eingibt, ahnt nicht, wie viel zu diesem Buch berichtet wird und wie viele verschiedene Ausgaben es gibt. Man zählt heute mehr als 3000 Auflagen in etwa 100 Sprachen.

Thomas von Kempen schrieb die letzte Fassung seiner »Nachfolge Christi« im Jahr 1441 in lateinischer Sprache. Danach wurde das Buch über dreißig Jahre 750-mal abgeschrieben. Kurz nach Erfindung der Buchdruckerkunst erschien im Todesjahr des Thomas von Kempen, 1471, die erste gedruckte Ausgabe. Nach der Bibel gilt die »Nachfolge Christi« als das weltweit verbreitetste christliche Buch. Bereits im 16. Jahrhundert lag das Werk, das kostbare christliche Weisheiten zum Umgang mit sich, mit anderen und mit Gott enthält, in allen europäischen Sprachen vor, zudem in Arabisch, Armenisch, Chinesisch und Japanisch. Die wohl bekannteste deutsche Übersetzung gab Johann Michael Sailer, Bischof von Regensburg, im Jahr 1794 heraus. [...]
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