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Das Katholische Sonntagsblatt,
Magazin für die Diözese Rottenburg-Stuttgart, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
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archivierte Ausgabe 16/2024
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Hoffnungsort |
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VOM LEBEN UND STERBEN (4) |
Wie der Glaube Fleisch wird |
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Die Auferstehung des Gekreuzigten ist für Christen der Sieg des unbedingten Sinns über die Sinnlosigkeit: »Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.« Foto: KNA (Huntingtown/USA) |
Abermillionen von Büchern und Artikeln sind über den christlichen Glauben geschrieben worden. Viele darin festgehaltenen Gedanken sind ohne bleibende Bedeutung. Es gibt aber sehr wertvolle theologische Sätze, die neu entdeckt und gehoben werden wollen. Dies ist umso wichtiger, je mehr der Glaube ins subjektiv Persönliche oder gar Beliebige abwandert und dort immer mehr zu verkümmern oder zu verdunsten droht.
Für mich gibt es ein paar ganz wichtige Eckpunkte des christlichen Glaubens, die ich für mich als wirklich hilfreich, sinnstiftend und tragend erlebt habe und erlebe. Der Glaube an Jesus Christus als den Helfer, den Begleiter, den Freund und den Erlöser sowie das Festhalten an der Hoffnung auf ein neues Leben in der Ewigkeit lassen das Leiden – das grundsätzliche und das ganz persönliche – im Blick auf die Liebe aushalten.
Dieser Glaube schenkt auch Geborgenheit im sogenannten Jammertal des Lebens, im Tal der Tränen. Der Christ glaubt nach neutestamentlicher Lehre an die Auferstehung am Ende der Zeit. Es gibt also eigentlich kein Jenseits, sondern »nur« das kommende Gottesreich. Nach dem Tod warten die Seelen in einer Art Niemandsland auf die Wiederkunft Christi am Jüngsten Tag.
Dieser Tag ist der Tag des Gerichtes mit der Trennung von Guten und Bösen und die Entscheidung über den Verbleib in der Hölle, dem Himmel oder dem Fegefeuer, dem Ort der Reinigung. Die Toten kehren nicht mehr zu den Lebenden zurück und haben auch keinen Einfluss auf deren Leben. Nicht nur die christliche Lehre, sondern Jesus selbst löste sich von Familienzugehörigkeiten (Mt 13,48) und Ahnenkulten (Mt 8,21).
Der christliche Glaube an die Auferstehung der Toten ist dabei mehr als nur der Glaube an eine Unsterblichkeit der Seele. Zusammengefasst geht es hier auch darum, dass die unzähligen unschuldigen Opfer der Geschichte zu einer ausgleichenden Gerechtigkeit kommen. Das Gute setzt sich in dieser Welt viel zu wenig durch. Deshalb hält die Bibel an einem Gericht nach dem Tod fest. Dort wird sich letztendlich die Gerechtigkeit durchsetzen.
Der sich in der Bibel im Laufe der Jahrhunderte entwickelnde Auferstehungsglaube findet in Jesus Christus eine bis dahin nicht bekannte Eindeutigkeit. Selbst unschuldig hingerichtet und durch Gott von den Toten auferweckt, wird Jesus Christus zum Sinnbild der Liebe Gottes, die alles Unrecht heilt. Die Auferstehung des Gekreuzigten ist für Christen der Sieg des unbedingten Sinns über die Sinnlosigkeit. Wer an ihn, Jesus Christus, glaubt, wird an dieser Wiedergutmachung und dem »Sinn in allem« teilhaben. Alles Leiden, alle Behinderung, Benachteiligung, alles Ausgenutztwerden oder alle Böswilligkeit, die einem widerfahren ist, werden geheilt werden. Für Christen gibt es keinen subjektiven Sinn ohne Rückbindung an den »Sinn an sich« in Gott und in Jesus Christus. Dies darf aber nicht theoretisch bleiben. Glaube war schon immer darauf aus, realitätsbezogen und praktisch sein zu wollen, sein zu müssen. Ist der Glaube dies nicht, wird er blutleer. [...]
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