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Hoffnungsort
Wochenende – Wochenende?

Heutiges Zeiterleben und Liturgie zwischen Freitag und Sonntag

Heutiges Zeiterleben und Liturgie zwischen Freitag und Sonntag
Junge Feierformen wie das Taizégebet am Freitag mit dem Gebet vor dem Kreuz oder die »Nacht der Versöhnung« stehen in der Tradition des Bußcharakters dieses Tages. Daneben aber gibt es auch Formen, die einfach nur das Ablegen der Arbeits- oder Studienwoche und den Übergang der Menschen in das Wochenende begleiten.
Foto: KNA
»Schönes Wochenende!« Dieser Gruß hat in kirchlichen Kreisen keinen guten Klang, das Wochenende überhaupt hat in der Kirche keinen hohen Stellenwert. Die Kirche ist – um den früheren Linzer Pastoraltheologen Wilhelm Zauner zu zitieren – dem Wochen-ende »ein wenig böse«, da es ja den Sonntag geschluckt und an seinen schlechtesten Platz, nämlich das Ende, gerückt hat. Der neue Mittelpunkt dieser Zeiteinheit ist der Samstag; der Samstagabend, wie es noch konkretisiert wird, ist sein geheiligtes Zentrum. Von daher ist es in kirchlichen Kreisen vielfach üblich, den Gruß »Schönes Wochenende« zu vermeiden oder zumindest zu ergänzen: »Ein schönes Wochenende und einen schönen Sonntag!«, um deutlich zu machen, dass in christlicher Tradition der Sonntag nicht die Woche beendet, sondern die neue Woche eröffnet.

Doch nicht nur auf den Sonntag hat das Wochenende einen scheinbar negativen Einfluss; auch der Samstag ist nicht mehr das, was er noch vor 50 Jahren war: Ausklang der Woche, kirchlich durch das marianische Motiv geprägt, Einstimmung auf den Herrentag, Sonnabend. Und der Freitag? Der alte Buß- und Abstinenztag, kirchlich-liturgisch durch das Gedächtnis des Kreuzestodes Christi geprägt, ist heute kultiger Spaßtag, Auftakt zur selbstbestimmten Zeit, Frei-Tag eben. [...]
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