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archivierte Ausgabe 17/2014
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Hoffnungsort |
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KIRCHENBILDER (5): DIE TANZENDE MIRJAM |
Über Gott jubeln mit tanzenden Füßen und klatschenden Händen |
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Die meisten bewegen sich in braver Schrittfolge, aber sie bewegen sich immerhin. Eine Kirche, in der Gott zur Welt kommt, ist in Bewegung. Sie kennt ihre Geschichte, aber sie schaut in die Zukunft. Die tanzende Mirjam-Maria animiert zum Mitfeiern und Mittanzen. In ihrem Gefolge könnten wir heute den Tanz aufnehmen.
Foto: KNA |
Santa Sabina in Rom: eine der ältesten Kirchen. Sie stammt aus dem 5. Jahrhundert. Wenn man die Kirche betritt, entdeckt man über dem Eingangsportal eine Inschrift: Ein Mosaik gibt Auskunft über das Alter der Kirche und ihre Erbauer. Auf beiden Seiten der Inschrift sieht man zwei Frauen, nobel gekleidet, wie das in der Spätantike üblich war, die sich deutlich im Alter unterscheiden: eine ältere und eine jüngere Frau. Wer sind diese Frauen? Wir können sie nicht identifizieren. Aber sie müssen etwas mit der Kirche zu tun haben. Kunsthistoriker vermuten, dass beide die Kirche darstellen: Die ältere sei die Kirche aus der Beschneidung, also aus Israel, die jüngere sei die Kirche aus den Völkern, also aus den Heiden. Als die Kirche vor 2000 Jahren entstand und zu wachsen begann, kamen die Gläubigen zunächst aus dem Judentum und sehr bald schon auch aus den vielen religiösen Kulten der damaligen Welt. Sie bildeten gemeinsam Kirche.
Auch am mittelalterlichen Freiburger Münster treffen wir am Kirchenportal die beiden Frauen wieder: Die eine mit verbundenen Augen, die andere schaut mit offenen Augen freundlich auf die Besucher. Hier stellen die beiden Gestalten die Synagoge und die Kirche dar. Sie sind deutlich unterschieden, nicht im Alter, aber in Haltung und Ausstattung. Die heillose Entzweiung der beiden Schwestern ist schon weit fortgeschritten und bewegt sich auf ein schreckliches Ende zu … [...]
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