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Hoffnungsort
LEHRE IM WANDEL (4) Joseph Ratzinger

Der Aufbruch ist unterbrochen

Der Aufbruch ist unterbrochen
Ein andauernder Prozess: Schrift und Tradition sind nicht etwas Starres, sondern die Aneignung des Bezeugten ist etwas Dynamisches, das fortgeschrieben wird. Der Glaube wird noch weitere Verwandlungen durchmachen.
Foto: KNA
Papst Benedikt XVI. hat großen Wert auf Kontinuität gelegt. Er vertrat die Ansicht, die Glaubenslehre habe sich im Wesentlichen nicht verändert, sondern sei durch die Zeiten hindurch immer dieselbe geblieben. Neuerungen und Brüche sind für Benedikt XVI. Kennzeichen von Irrlehren, die er vom wahren Glauben mit allen Mitteln fernzuhalten versuchte. Der junge Joseph Ratzinger pflegte hingegen noch eine andere Auffassung von Dogmenentwicklung. Er konnte den Wandel als etwas Positives würdigen.

Joseph Ratzinger wurde in den späten 1950er-Jahren vor allem aufgrund seines neuartigen Offenbarungsverständnisses bekannt. Während die damals vorherrschende Neuscholastik der Auffassung war, Offenbarung bestehe darin, dass Gott Dekrete (also Gesetze und Vorschriften) kundtue, rückte Ratzinger das dialogische Moment der Offenbarung in den Vordergrund. Für ihn – und andere innovative Theologen seiner Zeit – bestand Offenbarung darin, dass Gott den Menschen seine Nähe schenkt und diese Erfahrung wiederum einen Prozess des Nachsinnens aufseiten der Menschen in Gang setzt.

Offenbarung war für Ratzinger keine Einbahnstraße: Gott teilt nicht einfach Informationen mit, die von den Menschen passiv-gehorsam in Empfang zu nehmen wären. Sondern nur das Wechselverhältnis des sich bemerkbar machenden Gottes und des antwortenden Menschen verdient es, Offenbarung genannt zu werden. Diesen Ansatz entfaltete Ratzinger in Auseinandersetzung mit der Theologie des mittelalterlichen Franziskanergelehrten Bonaventura.

Offenbarung sei bei Bonaventura, so schrieb Ratzinger in seinen Memoiren, »immer ein Aktbegriff: Das Wort bezeichnet den Akt, in dem Gott sich zeigt, nicht das objektivierte Ergebnis dieses Aktes. Und weil es so ist, gehört zum Begriff ›Offenbarung‹ immer auch das empfangende Subjekt: Wo niemand ›Offenbarung‹ wahrnimmt, da ist eben keine Offenbarung geschehen, denn da ist nichts offen geworden.«

Da das Wahrnehmen und die Deutung der Nähe Gottes nie an ein Ende gelangen, fasst Ratzinger Offenbarung als einen andauernden Prozess. Die Bibel fixiere zwar in schriftlicher Weise ein bestimmtes Stadium dieses Prozesses, hinter das künftige Deutungen der Nähe Gottes aus christlicher Sicht nicht mehr zurückkönnen. In diesem Sinne sei die Schrift unhintergehbare Norm des Glaubens.

Den Begriff der Tradition, der in der katholischen Kirche eine große Rolle spielt, fasste Ratzinger hingegen als dynamisches Prinzip auf. Das »lebendige Ringen im Heiligen Geist, das ist der Vorgang des ›tradere‹, das ist das über die Schrift und ihren Buchstaben hinausgreifende Plus der Tradition«. Tradition ist in einem solchen Rahmen also nicht einfach etwas fertig Überliefertes oder starr Eingeübtes, sondern Tradition bietet die Möglichkeit, die Aneignungsgeschichte der Nähe Gottes fortzuschreiben.

Ratzinger legt Wert darauf, dass diese Fortschreibung nicht geradlinig im Sinne einer reinen Fortschrittsgeschichte zu deuten sei. Die Kirche wird also nicht kontinuierlich immer klüger, sondern sie versucht, zu verschiedenen Zeiten den Glauben an den menschgewordenen Gott denkerisch zu fassen und sprachlich verständlich ins Wort zu setzen. Dass sie sich dabei auch kritisch zu vorhergehenden Formen der kirchlichen Lehre und Verkündigung positionieren kann, schloss Ratzinger nicht aus. [...]
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