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Das Katholische Sonntagsblatt,
Magazin für die Diözese Rottenburg-Stuttgart, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
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archivierte Ausgabe 17/2024
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ÖKUMENE (1) Kompetenz in ethischen Fragen |
Kostbares Leben braucht Schutz |
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Selbstbestimmtes Sterben? In katholischen Einrichtungen wird es keine Suizidassistenz geben, in der evangelischen Kirche wird über eine Öffnung in dieser Frage nachgedacht. Foto: KNA |
Gottesliebe und Nächstenliebe gehören zusammen. Deshalb haben die Kirchen nicht nur den Auftrag, das Evangelium zu verkünden; sie müssen auch die Caritas und die Diakonie stärken. So wichtig die persönlichen »Werke der Barmherzigkeit« in der Familie, im Freundeskreis, in der Gemeinde sind: Es braucht politische Strukturen, die soziale Gerechtigkeit fördern; es braucht auch Organisationen, die professionell Hilfe leisten.
Caritas und Diakonie genießen hohes Ansehen – aber dass es sich um kirchliche Organisationen handelt, ist längst nicht allen klar. Deshalb ist die Schulung aller notwendig, die mitarbeiten. Mitleid, das nicht gönnerisch ist, und Hilfe, die nicht von oben herab kommt, sind nicht selbstverständlich. In ihnen kommt das Ethos Jesu zum Ausdruck. Der barmherzige Samariter ist eine Ikone der Menschlichkeit, deren Strahlkraft nicht an ein Bekenntnis gebunden ist.
Auf weiten Feldern des Lebens gibt es eine enge ökumenische Zusammenarbeit. Aber letzthin sind in biopolitischen Fragen Differenzen zutage getreten. Sie erklären sich aus zwei Gründen: Auf evangelischer Seite gibt es kein Lehramt in Sachen Moral, auf katholischer Seite schon. Und während die katholische Kirche gezielt versucht, moralische Überzeugungen auch mithilfe des Rechts, des kirchlichen wie des staatlichen, durchzusetzen, ist die evangelische zurückhaltender.
Manche meinen, Caritas und Diakonie sollten fusionieren. Besser ist es, wenn sie ihre Kräfte bündeln. Krankenhäuser, Hospize, Kindertagesstätten, Kindergärten, Schulen, Jugendzentren, Beratungsstellen: Für die Gesellschaft ist es gut, wenn die Kirchen Verantwortung übernehmen. Sie sind das soziale Gewissen, sie haben große Erfahrung, sie entlasten die Politik.
Sie müssen allerdings zweierlei garantieren: die Qualität der sozialen Arbeit und die Fähigkeit zur strategischen Planung. Das Erste ist auf katholischer Seite durch die Änderungen im kirchlichen Arbeitsrecht besser als früher garantiert; das Zweite fordert, unter wirtschaftlichem Druck auch unangenehme Entscheidungen zu treffen, bis hin zur Schließung von Einrichtungen. Bündnisse untereinander und mit anderen Organisationen sind die Zukunft. [...]
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