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archivierte Ausgabe 2/2015
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Hoffnungsort |
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MIT GOTT BIS INS HOHE ALTER |
Steht unser Glaube ein Leben lang auf dem Prüfstand? |
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Wie keine andere Generation haben gerade die Älteren im Laufe ihres Lebens Umbrüche in ihrer Lebens- und Glaubensgeschichte erfahren. Trotz aller Brüche im Alter hineingenommen und gehalten zu sein inmitten der Gemeinde, bedeutet einen »Mehr-Wert« an Lebensqualität.
Foto: KNA |
Im berühmten Roman »Alexis Sorbas« gibt es ein aufschlussreiches »Glaubensgespräch« zwischen Alexis Sorbas und seinem Freund: »Glaubst du«, sagte Sorbas, »dass Gott Mensch wurde und in einem Stall zur Welt kam?« – »Darauf kann man schwer etwas antworten, Sorbas. Ich glaube es und glaube es auch nicht. Und du?« – »Was soll ich dir sagen! Wie soll sich da einer auskennen? Als ich noch ein kleiner Bengel war und meine Großmutter mir Märchen erzählte, hielt ich alles für Unsinn. Und doch zitterte ich und lachte und weinte, als ob ich es glaubte. Als mir dann der Bart wuchs, warf ich alle diese Märchen zum alten Eisen und machte mich sogar lustig darüber. Aber jetzt, auf meine alten Tage, bin ich wie ein Kind geworden und glaube wieder daran … Was für ein komisches Geschöpf ist doch der Mensch!« Ist das die typische Glaubensbiografie der älteren Generation, zumindest der »jungen Alten«?
Die Glaubensbiografie könnte so aussehen: gläubig als Kind mit kindlichem Gottvertrauen; kritisch-gläubig bis ablehnend-auflehnend als junger Mensch; wieder – vielleicht ganz neu – glaubend als älter werdender Mensch. Oder haben nicht viele der ganz Alten den Glauben ihrer Kindheit unangefochten bewahrt bis ins hohe Alter? Oder ihn ganz verloren? Noch bis in unsere Tage glaubte so mancher in der Kirche fest daran, wenigstens auf die Alten sei noch Verlass: Fromm und gläubig seien sie, und sie blieben es bis an ihr Lebensende. Oder würden es dann wieder: »Mit dem Alter kommt der Psalter« – so der fromme Wunsch.
Aber selbst die Alten sind nicht mehr die Alten. Eine konstante, unangefochtene Religiosität über die gesamte Lebensspanne hinweg wird mehr und mehr zur Ausnahme. Wir leben in Zeiten radikaler Veränderungen, die im Wortsinn an die Wurzeln gehen und den Lebensnerv der Menschen treffen. Entwicklungen hat es zu allen Zeiten gegeben, doch meist über Generationen hinweg – kaum wahrnehmbar in geordneten, überschaubaren Bahnen. [...]
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