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archivierte Ausgabe 20/2017
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Hoffnungsort |
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VON URCHRISTEN LERNEN (6): KRISEN BESTEHEN |
Ein Weg heraus aus den Vermischungen von Politik und Religion |
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Sich öffentlich zur Religion und zum Kreuz zu stellen, auch wenn das im Widerspruch zur vorherrschenden Meinung steht, verlangt Mut und eine Haltung, die Gott als Gott verehrt und die Zukunft von Jesus erwartet. Wer dies konsequent lebt, riskiert womöglich sein Leben.
Foto: KNA |
So eng die frühe Kirche zusammenhält und so rasant sie wächst – die urchristlichen Gemeinden erleben Krisenstürme, gegenüber denen die heutigen Probleme laue Lüftchen sind: Verfolgung von außen, Streit im Innern, Größen wahn und Kleinmut, Glaubenshärte und Glaubensschwäche. Das Neue Testament lässt nichts aus, weil die Kirche seit ihrer Geburt mit diesen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, ohne sich aber unterkriegen zu lassen. Von Anfang an ist Krisenmanagement gefragt. Wie kann es gelingen? Man braucht den klaren Blick für die Situation; man braucht eine genaue Risiko analyse; man braucht einen Plan, mit welchen Schritten man aus der Krise herauskommen will; man braucht auch ein Urteil, was man in der Krise lernen und aus ihr mitnehmen kann, um mit frischem Elan die Zukunft zu meistern.
Die Johannesoffenbarung ist ein Richtungspfeil. Häufig wird sie als Pamphlet eines Hardliners vorgestellt, das dem Fundamentalismus fröne und der Kirche den Weg in die Sekte wiese. Wäre das richtig, bliebe unerklärlich, dass dieses Buch wie kein zweites der Bibel die Künstler, die Musiker, Maler, Literaten und Regisseure inspiriert hat, im digitalen Zeitalter mehr denn je.
Die Johannesoffenbarung hilft, nicht an der Oberfläche eines wohltemperierten Christentums zu bleiben, sondern tief verborgene Verwerfungen in der Landschaft des Glaubens und der Kultur zu entdecken; sie zeigt, welche Katastrophen sich hinter der Fassade von Wellness und Wohlstand abspielen; sie beschreibt, welche Lehren aus der tödlichen Bedrohung eines Lebens zu ziehen sind, das der Parole »Weiter so« folgt; sie weist darauf hin, wo die Tür zu einer Alternative geöffnet werden kann, die mehr Leben, mehr Liebe, mehr Freiheit verspricht. [...]
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