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archivierte Ausgabe 24/2017
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FRONLEICHNAM UND ÖKUMENE (1): REALPRÄSENZ OHNE TRANSSUBSTANTIATION |
Der Glaube an die reale Gegenwart Jesu im Altarsakrament |
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Abendmahlsfeier in der evangelischen Kirche: Der Mahlcharakter kommt im Kreis der um den Altar versammelten Gläubigen zum Ausdruck. Auch Protestanten gehen von einer wirklichen, nicht mehr rückgängig zu machenden Wandlung der eucharistischen Gaben in den Leib und das Blut Christi aus.
Foto: KNA |
Der Einführung von Fronleichnam ging die Dogmatisierung der sogenannten Transsubstantiationslehre auf dem IV. Laterankonzil (1215) voraus. Das Ziel war, eucharistische Irrlehren – Symbolismus (Christus wird nur für die gegenwärtig, die es bewusst erkennen) und Realismus (Christus ist fleischlich anwesend) – zu widerlegen und das Geheimnis der realen Präsenz Christi in der Eucharistie theoretisch zu erklären. Dies geschah mithilfe der aristotelischen Philosophie. Aristoteles unterschied zwischen Substanz (Wesen) und den äußeren, veränderbaren Bestimmungen (Akzidentien). Daraus wurde nun die Lehre von der Wesensverwandlung entwickelt: In der Eucharistie wandeln sich die Substanzen (Wesen) von Brot und Wein, während ihre Akzidentien (Eigenschaften) erhalten bleiben. Das bedeutet, aus dem Brot wird der Leib und aus dem Wein das Blut Christi, ohne dass sich die Materie von Brot und Wein verändert; rein äußerlich bleibt Brot Brot und Wein Wein.
Für die Wittenberger Reformation stand die Realpräsenz Jesu Christi im Abendmahl außer Frage, nicht aber die Transsubstantiationslehre. Diese erschien ihr suspekt. Weder war sie biblisch begründbar, noch philosophisch verständlich. Nach aristotelischer Philosophie war es nämlich undenkbar, dass die Eigenschaften von Brot und Wein ohne ihre Substanz bestehen bleiben konnten. Zwischen Substanz und Akzidentien bestehe ein dialektisches Verhältnis, sodass die Akzidentien nur in der Verbindung mit der Substanz wirklich seien und umgekehrt die Substanz nur in der akzidentiellen Bestimmung wirklich im Dasein sei. [...]
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