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Hoffnungsort
JÜDISCHE FRAUEN SUCHEN GOTT (1) Etty Hillesum

In mir gibt es einen tiefen Brunnen

In mir gibt es einen tiefen Brunnen
Im Durchgangslager Westerbork erinnern Tausende von Gedenksteinen an die ermordeten niederländischen Juden. Hier trat auch Edith Stein ihren letzten Weg an, der sie wie Etty Hillesum ins Vernichtungslager Auschwitz führte.
Foto: KNA
»Lass mich das denkende Herz dieser Baracke sein«, schrieb die niederländische Jüdin Etty Hillesum im Auffanglager Westerbork in ihr Tagebuch. Unter verzweifelten Frauen und Mädchen, die weder denken noch fühlen wollten, weil sie meinten sonst verrückt zu werden, nahm sie Anteil an deren Schicksal. Auch sie wusste, was auf sie zukommen wird und blieb dennoch gelassen: »Ich denke nicht mehr nach über Pläne und Risiken, komme was kommen mag, wie es kommt, wird es gut sein.«

Etty (Esther) Hillesum wurde am 15. Januar 1914 in Middelburg geboren. Sie wuchs mit zwei Brüdern in einer säkularen Atmosphäre bei ihren Eltern auf. Wie so viele assimilierte Juden praktizierte sie nicht die Riten ihrer Religion. Nach dem Abitur am Gymnasium in Deventer studierte Etty in Amsterdam Jura und schloss das Studium erfolgreich ab. Aber ihre wahren Interessen lagen in den Bereichen Philosophie und Literatur. Außerdem begann sie jetzt Psychologie und slawische Sprachen zu studieren.

In dieser Zeit flüchtete sie in amouröse Abenteuer und Affären. Ihr Leben sollte jedoch eine entscheidende Wende nehmen: Belastet mit dem Gefühl von Sinnlosigkeit und der Neigung zur Depression, suchte Etty im Februar 1941 den Psychotherapeuten Julius Spier auf. Er war Schüler C. G. Jungs und Begründer der »Psycho-Chirologie«, einer Methode, welche die Therapie mit Handlesekunst verband.

Zunächst entwickelte sich auch zwischen Etty und ihm eine Liebesbeziehung. Mit der Zeit änderte Etty ihr Liebesverständnis. Ihre Liebe wollte sie nicht mehr einem einzelnen Mann schenken, sondern allen Mitmenschen, denen sie persönlich begegnete. Wie kam es zu der Wandlung? Etty begann am 9. März 1941 auf Anraten von Spier, ein Tagebuch zu schreiben. Er empfahl ihr auch, in der Bibel zu lesen. Das war im selben Jahr, als die Nazis in den Niederlanden antisemitische Gesetze einführten und für Juden das Tragen des gelben Sterns zur Pflicht machten.

Im August 1942 ließ Etty sich im Auffanglager Westerbork nieder, um sich dort besonders den Schwächsten zu widmen. Im September 1942 starb Spier an Lungenkrebs. Das Tagebuch führte Etty bis zum 12. Oktober 1942. Im September 1943 wurde Etty nach Auschwitz deportiert und am 30. November dort umgebracht. Anhand ihrer Aufzeichnungen lässt sich ihre seelische und spirituelle Entwicklung nachzeichnen, die von Spier begleitet worden war.

Etty wollte, wie gesagt, für jeden Menschen da sein. Aber bevor sie einem anderen helfen konnte, musste sie sich erst einmal selbst helfen. Spier leitete sie an, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben, so wie sie war. Tatsächlich gewann sie sich selbst wieder und fand zu einer Tiefe ihrer Seele, die sie Gott nannte. Für diesen Gott wollte sie leben. »In mir gibt es einen ganz tiefen Brunnen. Und darin ist Gott. Manchmal ist er für mich erreichbar. Aber oft liegen Steine und Geröll auf dem Brunnen und dann ist Gott begraben. Dann muss er wieder ausgegraben werden« (26. August 1941).

Etty begann, auf den Rat Spiers hin morgens eine halbe Stunde zu meditieren. »Der Zweck des Meditierens sollte sein: dass man sich innerlich zu einer großen Ebene ausweitet, ohne all das heimtückische Gestrüpp, das die Aussicht behindert. Dass etwas von ›Gott‹ in einem erwächst« (8. Juni 1941). [...]
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