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archivierte Ausgabe 25/2017
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FRONLEICHNAM UND ÖKUMENE (2): DIE EUCHARISTIE – EIN HEILIGES MESSOPFER? |
Jesu Erlösungstat ist einmalig und vollgenügsam |
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Nicht der Priester bringt in der heiligen Messe ein Opfer oder opfert gar Jesus auf dem Altar. Im Herrenmahl wird vielmehr das Opfer Christi erinnernd vergegenwärtigt, ohne dass Menschen ihm etwas hinzufügen könnten noch müssten. Die freiwillige und einmalige Selbsthingabe Jesu ist das eine und vollkommene Opfer.
Foto: KNA |
Martin Luther übte Kritik nicht um der Kritik willen, vielmehr wollte er ausgehend von der Heiligen Schrift Missbräuche in der spätmittelalterlichen Kirche korrigieren. Dazu gehörte nicht nur eine sich verselbstständigende eucharistische Schaufrömmigkeit, wie sie an Fronleichnam ihren Niederschlag fand, sondern ebenso eine teils höchst zweifelhafte Glaubenspraxis, in der das Opfer eine zentrale Rolle spielte. Konkret missbilligte er nicht nur die Transsubstantiationslehre, sondern prangerte darüber hinaus auch ein verkehrtes Verständnis der Eucharistie als Messopfer an. Völlig unvereinbar mit der Schrift erschien ihm die Vorstellung, dass die Messe »ein gutes Werk und ein Opfer« sei, eine Genugtuung beziehungsweise Zeremonie, die allein kraft ihres äußeren Vollzuges (ex opere operato) sühnende Wirkung entfalte. Angesichts dieses Irrglaubens bezeichnete er das Messopfer als »Trachenschwanz«, da »viel Unziefers und Geschmeißs mancherlei Abgotterei gezeuget« habe.
In der Tat gab es zur Zeit der Reformation zahlreiche Missbräuche und Irrlehren im Zusammenhang mit der Eucharistie. Da der spätmittelalterlichen Kirche das sakramentale Verständnis des Abendmahls weitgehend abhandengekommen war, traten Opfer und Sakrament auseinander. Dadurch konnte sich eine Vielzahl an eucharistischen Frömmigkeiten ausbilden und das Opfer der Kirche verselbstständigen: Das Opfer der Gläubigen geriet nun in den Verdacht menschlicher Selbstrechtfertigung. [...]
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