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archivierte Ausgabe 25/2018
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LUST AUF KIRCHE (6): GOTT INNERHALB UND AUSSERHALB DER KIRCHE ENTDECKEN |
Alles Reden über ihn ist nicht mehr als »armseliges Stammeln« |
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Nah beieinander sein, sich gegenseitig annehmen, gastfreundlich sein, miteinander teilen: Das sollte in jedem Gottesdienst erfahren werden. Ein Ort, der Sehnsucht nach »Mehr« weckt und das Herz erwärmt.
Foto: KNA |
Eine Kirche, die sich der Dynamik des Heiligen Geistes überlässt, beschränkt sich nicht auf ihre manchmal sehr engen Strukturen. Schon gar nicht glaubt sie, Gott gepachtet zu haben. Papst Franziskus fordert uns auf, uns nicht länger in unseren Kirchen einzubunkern, sondern hinauszugehen in die Welt und den Dialog mit der Welt aufzunehmen. Ich verstehe das auch als Aufforderung, Gott nicht nur in den Kirchen und Religionen, sondern überall zu entdecken. Wir haben in den Kirchen und Religionen Formen gefunden, um mit Gott zu »kommunizieren«, uns Gott zu nähern, ihn »darzustellen«. Sie bleiben aber immer nur unvollkommene Versuche, die uns helfen sollen, in das große Geheimnis, das wir Gott nennen, einzutauchen und mit ihm zu kommunizieren. Hier wäre manchmal mehr Bescheidenheit angebracht im Wissen, dass Gott unfassbar ist und alles Reden über ihn nicht mehr ist als »armseliges Gestammel« (Joseph Beuys).
Dazu kommt, dass die geschichtlichen Religionen, die Tendenz haben, »Selbstzweck zu werden und sich gleichsam an Gottes Stelle zu setzen« (Martin Buber). Nichts, so Buber, sei so geeignet, »dem Menschen das Angesicht Gottes zu verdecken, wie eine Religion«. Die Konsequenz, die sich für ihn daraus ergibt, ist, dass jede Religion erkennen muss, »dass sie nur eine der Gestalten ist, in denen sich die menschliche Verarbeitung der göttlichen Botschaft darstellt; dass sie kein Monopol auf Gott hat; jede muss darauf verzichten, das Haus Gottes auf Erden zu sein, und sich damit begnügen, ein Haus der Menschen zu sein, die in der gleichen Absicht Gott zugewandt sind, ein Haus mit Fenstern; jede muss ihre falsche exklusive Haltung aufgeben und die rechte annehmen.« [...]
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