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archivierte Ausgabe 28/2017
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FRONLEICHNAM UND DIE ÖKUMENE (5): ÖKUMENE ERNSTHAFT GEWOLLT? |
Für eine sichtbare christliche Einheit in Verschiedenheit |
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Die ökumenische Brüdergemeinschaft von Taizé, hier bei einem europäischen Jugendtreffen in Spanien, macht es vor: Sichtbare Einheit vor dem Hintergrund der konfessionellen Vielfalt der Kirchen ist möglich. Erst der gemeinsam praktizierte Glaube macht das Christentum auch glaubwürdig.
Foto: KNA |
Ausgehend vom Fronleichnamsfest, wurde hier erörtert, dass es seit der Reformationszeit gelungen ist, in der Theologie der Eucharistie kirchentrennende Kontroversen auszuräumen. Ferner haben sich die Konfessionen so weit ökumenisch angenähert, dass, analog zur Rechtfertigungsbotschaft, auch eine »Gemeinsame Erklärung zur Eucharistietheologie« möglich wäre. Ähnliches gilt auch für die Ämterlehre. Dass dies bislang nicht erfolgt ist, lässt die Schwierigkeit der ökumenischen Bemühungen deutlich werden: Einerseits wird von den Kirchenleitungen immer wieder und ausnahmslos die Alternativlosigkeit der Ökumene betont; sie sei vom Evangelium gefordert, könne es doch nur eine Kirche beziehungsweise einen Leib Christi geben. Andererseits aber ist dann das Bemühen, sich über die in ökumenischen Lehrgesprächen erarbeiteten Annäherungen zu freuen, sie anzunehmen und an der kirchlichen Basis bekannt zu machen, oftmals erstaunlich gering ausgeprägt.
Anstatt jeden ökumenischen Fortschritt dankbar aufzugreifen, werden die scheinbar immer noch offenen oder nicht hinlänglich geklärten Fragen betont und erneut längst überwunden geglaubte kontroverstheologische Formeln bemüht. Müsste das Evangelium nicht Anlass sein, konfessionelle Trennlinien nicht immer wieder neu zementieren zu wollen? Muss das Bekenntnis zur Ökumene vor diesem Hintergrund als halbherzig bewertet werden? Zumindest drängt sich der Eindruck auf, dass die Kirchen gerne punktuell ökumenisch agieren, sie aber ansonsten mit dem Status quo gut leben können. Eine solche Haltung ist für den Glauben und seine Weitergabe fatal. [...]
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