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Hoffnungsort
FRONLEICHNAM UND DIE ÖKUMENE (6): BEWAHRHEITET SICH DER GLAUBE?

Was sagen wir denen, die gerne glauben würden?

Was sagen wir denen, die gerne glauben würden?
Glaubensnöte und Zweifel offen ansprechen: Dafür braucht es nicht nur Aufrichtigkeit und Mut, sondern auch Angebote in der Kirche. Wenn pastorale Mitarbeiter darüberhinaus zum eigenen Fragen und Suchen stehen, könnte das von vielen Menschen als hilfreich empfunden werden.
Foto: KNA
Mit dem Fronleichnamsfest verbindet sich in der Regel eine Prozession durch die öffentlichen Straßen. Sie kann unter anderem so gedeutet werden, dass die Straßen und Wege unseres Alltags für uns Christen eigentlich Glaubensweg sind; was wir tun und leben, geschieht aus dem Glauben heraus, dass wir nicht alleine unterwegs sind, sondern Christus mit uns ist, real beziehungsweise wirklich. Wie immer die Prozession theologisch ausgedeutet wird, stets wird der Anspruch im Hintergrund stehen, dass wir auf Christi wirkmächtige Gegenwart bauen und uns darauf verlassen können. Doch gerade da fängt es für nicht wenige an schwierig zu werden: Gibt es in unserer modernen Welt überhaupt noch einen alltäglichen Raum für Gott, um seine Wahrheit konkret und wirkmächtig erfahrbar zu machen?

Die Überzeugungskraft unseres Glaubens hängt nicht nur, wie im letzten Beitrag dargelegt, von der Einheit der Christenheit ab, sondern sie hat auch zutiefst mit der Frage zu tun, inwiefern sich unser Glaube in der Wirklichkeit bewahrheitet. Besteht der Glaube heute diese Probe? Manche beantworten diese Frage negativ. Für sie ist Gott in dieser durchrationalisierten, von Wissenschaft und Technik beherrschten Welt nicht erfahrbar. Gläubige, die ihren Glauben intellektuell redlich zu verantworten suchen, nehmen immer mehr bei einem deistischen Gottesverständnis Zuflucht. Demnach wird Gottes Tun auf das Hervorbringen der Schöpfung eingegrenzt, und die Welt bleibt ihren eigenen natürlichen Gesetzen, Funktionen und Mechanismen überlassen, mit der Konsequenz, dass es kein innerweltliches Wirken Gottes mehr geben kann, sondern nur noch den »Lauf der Dinge«. [...]
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