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archivierte Ausgabe 3/2014
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Hoffnungsort |
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GOTT SPRICHT – WIR SIND GERUFEN (3) |
Der erste Adressat des Gotteswortes ist das Volk Israel |
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Brüderliche Umarmung, hier von Rabbiner Henry Brandt und Erzbischof Werner Thissen: Der jüdisch-christliche Dialog steht heute auf einer guten Grundlage. Mit keiner anderen Religion teilen Christen eine solche Gemeinsamkeit wie die des Wortes Gottes im Ersten Testament. Die Kirche hört Gottes Wort in der Hebräischen Bibel nicht anstelle Israels, sondern an dessen Seite.
Foto: KNA |
Der Jerusalemer Historiker Israel Yuval hat in seiner Untersuchung über die gegenseitige Wahrnehmung von Juden und Christen in Spätantike und Mittelalter darauf hingewiesen, dass »selbst die schärfste und härteste Polemik [...] eine gemeinsame Sprache und eine gemeinsame Grundlage [verlangt], von der aus diskutiert werden soll«. Die Polemik, die fast 2000 Jahre lang das Verhältnis zwischen Christen und Juden geprägt hat, so Yuval, wäre nicht in dieser Schärfe entstanden, wenn wir nicht eine gemeinsame Grundlage und letztlich eine große Nähe zueinander hätten. Selbst hinter theologischen und emotionalen Spannungen können wir, so seine These, »überaus verborgene und komplexe Schichten von Vertrautheit miteinander, von Gemeinsamkeit und sehr großer kultureller Ähnlichkeit ausmachen«. Diese gemeinsame Grundlage stellen vor allem die biblischen Schriften dar, die uns miteinander verbinden.
Wir teilen die ganze Hebräische Bibel, die Gottes Wort bezeugt. Als sich die Kirche aus dem Judentum heraus gebildet hat, hielt sie selbstverständlich an der jüdischen Bibel fest und machte sie als das sogenannte Alte Testament zum ersten und damit grundlegenden Teil des kirchlichen Kanons. Das Alte Testament ist darüber hinaus auch der »Wahrheitsraum« des Neuen Testaments, das ja auch ganz überwiegend von jüdischen Autoren verfasst wurde. In der weitreichenden Übereinstimmung unserer biblischen Grundlagen, liegt die engste Verbindung zwischen Juden und Christen. Mit keiner anderen Religion teilen wir diese Gemeinsamkeit. [...]
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