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Hoffnungsort
VOLK GOTTES (5): SICH FINDEN IN DER FREMDE

Das Modell einer Menschheitsfamilie, die mit Gott lebt

Das Modell einer Menschheitsfamilie, die mit Gott lebt
Zahllose Menschen sind in der heutigen Zeit auf der Flucht, oft vertrieben von Krieg und Terror in ihrer Heimat. In der Hoffnung auf Frieden und Sicherheit und eine Zukunft für ihre Familien brechen sie auf und können meist nur ihrer inneren Stimme folgen auf dem Weg in ein fremdes Land.
Foto: KNA
Die biblische Vorstellung von einem eigenen »Volk Gottes« hängt mit der Abraham-Erzählung im Buch Genesis zusammen. Gott konfrontiert Abraham (Gen 12,1–9) mit einer riskanten Aufforderung: »Geh fort aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde! Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein. Ich werde segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den werde ich verfluchen. Durch dich sollen alle Sippen der Erde Segen erlangen.« Abraham soll seine Heimat verlassen und in ein Land ziehen, das Gott ihm erst noch zeigen wird. Wo es liegt, bleibt offen, aber vom Aufbruch hängt die Zukunft Abrahams ab. Gott verspricht ihm, dass er ihn »zu einem großen Volk machen« werde. Dabei verbindet sich Gott so entschieden mit Abraham, dass durch ihn der Segen Gottes in die Welt kommt und zugleich jeder vom Gottesfluch getroffen wird, der den Abraham verflucht.

Diese wechselseitige Bestimmung von Gott und Abraham macht die theologische Größe des Volkes Gottes aus. In ihm vermittelt sich die Gegenwart Gottes als ein Versprechen auf Land und Nachkommen, sprich: auf Leben. Die schöpferische Lebensmacht Gottes, die am Anfang von allem steht (Gen 1), wird in der Geschichte der Menschen mit Gott erfahrbar, wo sie sich auf den Anspruch Gottes einlassen. Wo sie glauben. Wo sie mit Gott Leben gestalten. [...]
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