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archivierte Ausgabe 31/2015
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DIE BIBEL – EIN BUCH AUS VIELEN BÜCHERN (3): DIE QUELLEN |
Menschenwerk mit manchen Fehlern oder Gottes Wort? |
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Auch heute noch gibt die Bibel uns viele Rätsel und ungeklärte Fragen auf, die manchem Bibelkreis Kopfzerbrechen bereiten. Aber sie gibt auch Antworten auf die großen Fragen der Menschheit nach Ursprung und Sinn des Lebens, nach Schuld und Leid und Tod und sie bietet Trost in aller Begrenztheit des Lebens. Foto: KNA |
Nach dem Blick in die verwickelten Verhältnisse bei der Entstehung der Bibel (vgl. KS 30 und 31/32) erklären sich auch die verschiedenen Versionen der Schöpfungsgeschichte am Anfang. Die neuere Forschung geht davon aus, dass ein Redaktor hier mehrere ältere Berichte zu einem einzigen kombiniert und ineinander geschachtelt hat, ohne sich um eine Harmonisierung zu bemühen. Es ging ihm nicht um Logik oder naturgeschichtliche Informationen, sondern um eine religiöse Aussage: Woher kommen Himmel und Erde, woher stammt der Mensch, warum ziehen sich die Geschlechter magisch an, warum ist das Leben auf der Erde oft so schwer, woher kommt das Böse? Vier Quellen filtern die Forscher aus dem Geschichtswerk heraus, das mit der Schöpfungserzählung beginnt und das man unter dem Namen »die fünf Bücher Mose« (griechisch Pentateuch, die fünf Buchrollen) kennt.
Als Quellen des Pentateuch unterscheidet man: Den sogenannten Jahwisten, der konsequent den Gottesnamen »Jahwe« verwendet und in der frühen Königszeit schreibt, im zehnten oder neunten vorchristlichen Jahrhundert. Den Elohisten, der ein oder zwei Jahrhunderte später arbeitet und für Gott den Namen »Elohim« verwendet. Das Deuteronomium, wieder ein Jahrhundert später, das den alten Mose die Geschichte vom Auszug aus Ägypten erzählen lässt. Und die Priesterschrift, stark an Gesetzen und kultischen Vorschriften orientiert, die im sechsten oder fünften Jahrhundert die ganze Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Tod des Mose noch einmal erzählt. Israel ist kein Königreich mehr, fremde Mächte haben das Volk Gottes ins Exil getrieben, und die Priester verkünden gegen allen Augenschein und alle Verzweiflung die Botschaft von der Treue Gottes und vom verborgenen Sinn hinter den Katastrophen: »Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.« [...]
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