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archivierte Ausgabe 31/2022
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Hoffnungsort |
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RÄUME DER STILLE (6) Friedhöfe |
Die Toten ziehen uns ins Schweigen |
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Äußerlich eingefriedet ist der Friedhof ein Raum des Erinnerns, der Besinnung und des Gebets. Engelsfiguren weisen auf den Glauben an einen Übergang in ein anderes, ewiges Leben nach dem Tod hin. Foto: cocoparisienne/pixabay |
Es steht außer Frage, der Friedhof ist ein Ort des Friedens und der Ruhe. Bestattung, Trauer und Grabpflege sind zwar die regulären Anlässe für Friedhofsbesuche, aber für viele Menschen ist der Friedhof vor allem ein Ort der Erinnerung an verstorbene Angehörige und eine Stätte der Besinnung und Erholung. Der Friedhof kann darüber hinaus aber auch zu einem besonderen Ort der Glaubenserfahrung werden.
In der Tat ist es zum einen die Stille, die von Friedhöfen ganz allgemein ausgeht und die in alltäglicher Betriebsamkeit eine wohltuende Oase fernab jeder Hektik anbieten. Andererseits, wenn man an die Ränder dieses Friedhofs gelangt, tobt hier auch der Straßenlärm. »Die Friedhofspforte ist daher – im übertragenen Sinne – so etwas wie die Grenze zwischen Leben und Tod«, sagt Werner Kleine gegenüber dem Kölner »Domradio«.
Kleine ist Pastoralreferent in Wuppertal und bietet mystagogische Friedhofsführungen an, bei denen, von der Frohen Botschaft ausgehend, das Leben aus dem Tod erschlossen wird. Die meisten von uns kennen eine solche Friedhofsführung nicht oder haben nicht die Möglichkeit, daran teilzunehmen. Dennoch lädt der Friedhof auch uns zur Stille ein. Ein »Raum der Stille« ist er im wörtlichen Sinn. Das geht schon aus der Etymologie des Wortes »Friedhof« hervor.
Das Wort leitet sich vom althochdeutschen »frīthof« her, was den eingefriedeten, geschützten Vorhof einer Kirche meint. Der Kirchhof kam im christlichen Mittelalter auf und bestand bis weit in die Neuzeit hinein. Eduard Mörike beschreibt in der Novelle »Maler Nolten« anschaulich so einen Kirchhof: »Das kleine Pförtchen in der Mauer stand offen; er trat in den stille grünenden Raum, der mit seinen ländlichen Gräbern und Kreuzen die bescheidene Kirche umgab.«
Auf dem Land haben sich Friedhöfe um alte Dorfkirchen bis heute erhalten. Während der napoleonischen Zeit, Anfang des 19. Jahrhunderts, wurden Grabstätten der kommunalen Verwaltung anvertraut. Seither bestimmen der zentrale Stadtfriedhof, der Park- und Waldfriedhof die Bestattungskultur. Geblieben ist bei diesen kommunalen Friedhöfen die Einfriedung, die Mauer, welche den Lebensraum der Toten von jenem der Lebenden abgrenzt. Die Mauer schirmt auch den Innenraum des Friedhofs vor Lärm ab; eine Atmosphäre der Stille kann sich deshalb hier entfalten.
Zu der Mauer gehört das Friedhofstor. Manches Friedhofstor ist ein architektonisches Kleinod. Das hatten schon Maler der Romantik erkannt und im Gefolge von Caspar David Friedrich unvergessliche Bilder gemalt. Das Friedhofstor ermöglicht nicht nur den Eingang zu den Grabstätten, sondern ihm kommt auch die symbolische Bedeutung einer Schwelle zu. [...]
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