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Hoffnungsort
LITURGIE HEUTE (1): WAS HEISST TEILNAHME?

Alle Getauften feiern Liturgie – getragen von der Gemeinschaft

Alle Getauften feiern Liturgie – getragen von der Gemeinschaft
Beteiligung im Gottesdienst, wie hier etwa bei den Fürbitten, ist auch in Zeiten von Corona oder gerade dann wünschenswert. Jeder und jede sollte sich eingeladen fühlen, sich mit seiner Lebenssituation und Spiritualität in die Liturgie einzubringen.
Foto: KNA
Man muss es heute schon wieder in Erinnerung rufen: Die tätige Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie ist eine der zentralen Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils für die nachkonziliare Liturgiereform. Das Konzil war damit historisch betrachtet besonders innovativ. Wenn man heute Teilnahme am Gottesdienst starkmacht, vertritt man ein Grundanliegen des Konzils, von dem sich die Kirche nicht dispensieren kann. Schon vor den Beratungen der Konzilsväter hatte man in der Weltkirche nachgefragt, welche Themen beim Konzil diskutiert werden sollten. Auch eine stärkere Beteiligung der Gläubigen an der Liturgie wurde immer wieder gefordert. Diese Forderung und die im Hintergrund stehende Programmatik hatten im 20. Jahrhundert bereits eine Entwicklung durchlaufen. Viele wollten weltweit aus theologischen Gründen von einer alleinigen »Klerikerliturgie« weg und hin zu einer Liturgie aller Getauften.

Bei dieser Entwicklung muss der Katholikentag im belgischen Mecheln 1909 genannt werden, auf dem die Forderung nach einer »Demokratisierung« der Liturgie erhoben wurde. Verschiedene Formen der Messfeier, die mehr Beteiligung der »Laien« – ein nicht unproblematischer Begriff – ermöglichen sollten, wurden im deutschen Sprachgebiet ausprobiert. Und schon Papst Pius X. verwendet 1903 in einem Dokument zur Kirchenmusik den Begriff der »partecipazione attiva« (aktive Beteiligung). Die Gläubigen sollten im Gottesdienst mitsingen und sich so beteiligen können. [...]
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