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Hoffnungsort
PSALMEN FÜR HEUTE (5) Psalm 139 – Gott als »Big Brother«?

»Du legst deine Hand auf mich«

»Du legst deine Hand auf mich«
»Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne mein Denken! Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, und leite mich auf dem altbewährten Weg!«
Foto: blogcube/pixabay
Schon oft habe ich in Bibelgruppen mit den verschiedensten Menschen den Psalm 139 gelesen. Meist tun wir das abschnittsweise und ich frage dann jeweils, wie es den einzelnen Teilnehmenden damit geht. Total interessant finde ich immer die Reaktionen auf die ersten Verse des bekannten Psalms.

Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Von fern erkennst du meine Gedanken. Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; du bist vertraut mit all meinen Wegen. Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge – du, Herr, kennst es bereits. Du umschließt mich von allen Seiten und legst deine Hand auf mich. Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, zu hoch, ich kann es nicht begreifen.«

Während die einen – meist die Mehrheit – diese Psalmworte als Ausdruck eines wunderbaren Vertrauens in Gott hören, geht es anderen total anders. Sie formulieren ein gewisses Unwohlsein bei dem Gedanken, dass da jemand ist, der sie so durchschaut und besser kennt als sie sich selber. Sie sehen ihre individuelle Freiheit eingeschränkt, wenn da jemand alles von ihnen weiß. Und sie spüren eine gewisse Bedrängnis durch den, der da »seine Hand auf sie gelegt hat« und sie »von allen Seiten umschließt«. Manche sagen sogar sehr direkt, dass ihnen Gott in diesem Psalm vorkommt wie der »Big Brother« aus dem Roman »1984« von George Orwell. Und dieses Gefühl wird beim weiteren Lesen des Psalms nicht besser. Es entstehen geradezu Fluchtgedanken:

»Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, wohin mich vor deinem Angesicht flüchten? Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen. Nehme ich die Flügel des Morgenrots und lasse mich nieder am äußersten Meer, auch dort wird deine Hand mich ergreifen und deine Rechte mich fassen.«

Ich habe einen Verdacht: Diese negativen Gefühle hängen sehr eng mit einem angstmachenden Gottesbild zusammen, das leider sehr lange auch in unserer religiösen Erziehung gepflegt wurde. »Ein Auge ist, das alles sieht, selbst was in dunkler Nacht geschieht« – dieses »Auge Gottes« prangt gut sichtbar in vielen Barockkirchen über dem Hochaltar. Oder auf der Rückseite einer amerikanischen Dollarnote. Solche schwarze Pädagogik dürfte – Gott sei Dank – inzwischen vorbei sein. Und doch wirkt sie über Generationen fort, wenn auch unbewusst. Und wenn sich heutzutage scharenweise Menschen aus ihrer Kirchenmitgliedschaft »befreien«, dürfte dieses furchtbare Gottesbild einer der Gründe sein, die es leichter machen.

Nur: Wollte man ein solches Gottesbild unserem Psalm 139 anlasten, so wäre das ein trauriges Missverständnis. Das Gottvertrauen nämlich, das aus unserem Psalm spricht, ist das Vertrauen in einen Gott, der wie gute Eltern um alle Bedürfnisse, Sorgen und Nöte des Kindes weiß, ja mehr noch:

»Du hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast. Ich weiß: Staunenswert sind deine Werke. Als ich geformt wurde im Dunkeln, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, waren meine Glieder dir nicht verborgen. Deine Augen sahen, wie ich entstand, in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, als noch keiner von ihnen da war.« [...]
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