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archivierte Ausgabe 34/2015
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VON GÖTTLICHER UND HEILIGER SCHÖNHEIT |
Was wissen wir eigentlich über das Aussehen Jesu? |
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Göttlichkeit drückt sich in überirdischer Schönheit aus, und Schönheit zieht die Zuhörer in Bann. Bereits der zwölfjährige Jesus im Tempel übte durch seine Gestalt und sein tiefes Wissen eine besondere Faszination aus. Foto: Bildausschnitt: bpk-images (Heinrich Hofmann, 1884) |
»Schönster Herr Jesu« singen wir in einem Lied (Gotteslob Nr. 364), das uns Jesus als den »alle die Schönheit Himmels und der Erden« umfassenden Gottessohn vor Augen stellt. Sofern das bekannte Lied auch körperliche Schönheit meint: Was wissen wir tatsächlich über das Aussehen Jesu? Biblisch gesehen so gut wie nichts. Umso mehr hat es die Dichter und Schriftsteller gereizt, das mögliche Aussehen Jesu auszumalen – vor allem das des jungen Jesusknaben. Das Motiv des »schönen Knaben« ist in der Literatur überaus häufig, und immer wieder wird dabei auch die besondere Schönheit göttlich erwählter Kinder erwähnt.
Das trifft schon auf die Beschrei bung von Mose als »schönem Kind« (Ex 2,2) zu und auf David (1 Sam 16,12): »David war blond, hatte schöne Augen und eine schöne Gestalt.« Manche Bibelausleger nahmen für den zu opfern den Isaak ein Alter von 13 Jahren an und betonten wie Johannes Chrysos tomus (Hom. in Gen 47,2) die »äußere Eleganz und die innere Schönheit des Jungen, den Gehor sam, die Anmut und die Blüte seiner Jahre«. – Die Schriftsteller können das dann noch ausmalen: »Am Opferaltar erstrahlten die dunklen Augen des Knaben in unirdischer Schönheit. Schöner noch als Saras Augen sind die Augen Isaaks, dachte der Ur vater, in ihnen erglänzt das reine Licht vom Thron des Erhabenen « (Hans Waldenburg, Sterbende Götter, 1933).
Vor allem wird natürlich der junge Jesus oft als schön beschrieben: »Die Lehrlinge hatten Jesus gern. Er war geduldig, ausnehmend höflich und ausdauernd. Und er war ein schönes Kind, nicht nur, was sein braunes Haar, die braunen Augen, den goldenen Schimmer seiner Haut oder auch seinen schlanken und bereits muskulösen Körper betraf, nein, auch in dem Schweigen, das ihn umgab, lag Schönheit. Diese Schönheit wurde aus Quellen genährt, die man kaum zu bestimmen mochte« (Gérald Messadié, Ein Mensch namens Jesus, 1991). [...]
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