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Hoffnungsort
EXERZITIEN AUF DER STRASSE (2): SCHRITTE GEHEN

So kann die Straße plötzlich zu heiligem Boden werden

So kann die Straße plötzlich zu heiligem Boden werden
»Brannte uns nicht das Herz?« Gesellschaftlich Gestrandeten auf der Straße zu begegnen mag zunächst Widerwillen auslösen. Wer mit dem Blick des Auferstandenen sehen lernt und sein Herz öffnet, für den kann die Straße zum heiligen Boden und zum Begegnungsort mit Gott werden.
Foto: KNA
Als Andreas sich zu seinen ersten Straßenexerzitien aufmachte, hatte er die feste Absicht, Kontakt mit Armen von der Straße aufzunehmen, doch alle Versuche scheiterten. Schließlich ging er einfach in eine Kirche und bekam dort das Gefühl, Gott sage ihm: Du wolltest dich hier irgendwie darauf einlassen, aber du hast auch Sachen, die dich gerade beschäftigen. Dafür haben wir jetzt Zeit und dafür bin ich jetzt da. »Und das war gut und befreiend«, so Andreas. Erstaunlicherweise lernte er gerade in dieser Kirche, die er seither öfter aufsuchte, einen Obdachlosen kennen, der diese beaufsichtigte und ihn einlud, mit ihm eine Gulaschsuppe zu essen: »Und dann hatte ich diese Begegnung, die nicht gemacht und nicht so gewollt war, und dieses gemeinsame Essen mit Detlev, von ihm eingeladen werden, hatte eine besondere Bedeutung für mich.« Die Szene weist auf einen Grundzug von Exerzitien hin, nämlich die eigenen Absichten hinter sich zu lassen. Doch geht das überhaupt: zu wollen, nicht zu wollen?

Wie gelingt die Offenheit und das Absichtsloswerden, also das Nicht-schon-Wissen, Nicht-schon-eine-Idee-Haben, was mich denn erwartet? Sich überraschen lassen und frei werden von den Vorstellungen, die ich habe. Gibt es dazu eine Anleitung? Ignatius hat eine solche gefunden. Ihm war wichtig, dass der Mensch sich durch ein konkretes Gerüst von Impulsen in verschiedenen Etappen einübt, sich immer mehr dem Willen Gottes zu überlassen. Bei den Straßenexerzitien gibt es drei Schritte, die den Übenden helfen, ins Hören zu kommen. [...]
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