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archivierte Ausgabe 34/2019
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DIE GUTE PREDIGT (2): WARUM KIRCHLICHE SPRACHE OFT KOMISCH WIRKT |
Glaube, Sprechen und Handeln müssen übereinstimmen |
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Predigen lernen geht auch immer mit der Angst vor der Blamage einher. Der Prediger setzt sich mit seiner ganzen Person aus, mit seinem Glauben und mit seinen Zweifeln. Es ist ein Wagnis, in dem aber auch Gottvertrauen bezeugt werden kann.
Foto: KNA |
»Seltsam« und »aus der Zeit gefallen« wirkt die Sprache von Theologen und Theologinnen häufig. Das gilt besonders für Gottesdienste. Und es wird in jüngerer Zeit, gerade auch nach einer Veröffentlichung des Autors Erik Flügge (»Wie die Kirche an ihrer Sprache verreckt«), immer wieder problematisiert. Es gehört zu den kirchlichen Besonderheiten, dass Haupt- und Ehrenamtliche in gottesdienstlichen Gestaltungen nicht nur ihr Verhalten dem Rahmen anpassen, sondern auch ihre Art zu sprechen. Vieles wirkt auf einmal sehr langsam und »betulich«. Die seltsame Sprache soll den Eindruck von Feierlichkeit, Gottesfurcht und Andacht unterstreichen – und wirkt doch meist skurril und weltfremd. Wenn die hohe Altersstruktur von Klerikern und Gottesdienstbesuchern selbst bei jüngeren Predigern einen Anpassungsdruck erzeugt, dass diese sich dem Stil der Älteren annähern, verstärken sich die Kontraste zwischen binnenkirchlichem Sprechen und gesellschaftlichem Umfeld.
Kirchliches Leben wird bei solchem Sprechen bestenfalls antiquiert empfunden und behindert schlimmstenfalls die Verkündigung der Frohen Botschaft. Hier wird der eklatante Missstand sichtbar, dass homiletische Fortbildungen im Laufe des Berufslebens für Theologen und Theologinnen aller Berufsgruppen unüblich sind. In ihnen kann mit Kamera-Aufzeichnungen die Wahrnehmung der eingeschlichenen Eigenarten leicht bewusstgemacht und schon dadurch bearbeitet werden. Es dürfte in modernen Gesellschaften nur wenige akademische Berufsgruppen geben, die sich ähnlich beharrlich der Pflege eines ihrer zentralen Arbeitsfelder durch Fortbildungen entziehen. [...]
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