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archivierte Ausgabe 34/2020
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LITURGIE HEUTE (2): WORTVERKÜNDIGUNG |
Hören, beten, sich wandeln – Bibel trifft auf Leben |
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Trifft Gottes Wort auf Resonanz in mir? Spricht es mich an in meiner Lebenssituation? Was höre ich heute aus einem bereits bekannten Text neu heraus? Es braucht Momente der Stille, um das Gehörte in das eigene Leben aufzunehmen als Ermutigung, Trost, Zweifel, Frage.
Foto: KNA |
»Warum lesen?« lautet der Titel eines Sammelbandes, den sich der Suhrkamp-Verlag zu seinem 70. Jubiläum geschenkt hat. »Sind wir, was wir gelesen haben?« Spannende Fragen, die man auch für die Wortverkündigung in der Liturgie aufgreifen kann. Die Bibel ist das erste Buch jeder Liturgie. Lesen ist also nichts Zweitrangiges im Gottesdienst. Tatsächlich feiert die katholische Kirche heute keine Liturgie, in der nicht biblische Texte gelesen oder verkündet werden. Die Kirche ist eine »Erzählgemeinschaft«, die im Lesen und Erzählen der immer gleichen Geschichten Gott sucht. Heutige katholische Liturgie ist durch und durch biblisch gesättigt. Was bedeutet das für die Feier des Gottesdienstes und für seine Lebensrelevanz heute?
Die 1969 veröffentlichte Leseordnung der Messfeier ist auf ein recht positives Echo gestoßen. Es gibt Kirchen der Reformation etwa in Nordamerika, die ihr im Wesentlichen heute folgen. Vor allem die sehr breite Wahrnehmung biblischer Texte und insbesondere der Einbezug des Alten Testaments gelten als Pfund dieser Leseordnung. Die unterschiedlichen Texte der einen Bibel kommen in Vielfalt zu Wort. Sicherlich lässt sich trefflich streiten, ob alle alttestamentlichen Bücher angemessen berücksichtigt werden, ob nicht manche biblische Frauengestalt zu sehr an den Rand gedrängt wird, ob es wirklich vertretbar ist, die Texte des Alten Testaments so auf diejenigen des Neuen Testaments zu beziehen, wie es in der Leseordnung für die sonntägliche Messfeier geschieht. Für den Fall, dass eines Tages eine Überarbeitung der Leseordnung ansteht, liegen schon viele Fragen und Reformvorschläge vor. [...]
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