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archivierte Ausgabe 36/2021
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Hoffnungsort |
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FRAUEN UND MÄNNER DER WÜSTE (3): JESUS |
Ein Ort des Gebets, aber auch der Feinde des Lebens |
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»Das alles will ich dir geben, wenn du dich niederwirfst und mich anbetest.« Der Teufel zeigt Jesus alle Reiche der Welt, die ihm gehören, wenn er sich von Gott abwendet. Doch Jesus weist ihn in die Schranken und wird daraufhin von Engeln umsorgt.
Foto: wikipedia (Duccio di Buoninsegna, 13. Jh.) |
Im Neuen Testament meint das griechische »ere–mos« entweder den abgelegenen, einsamen Ort oder die Wüste im geologischen Sinn. In der Zeit seines öffentlichen Wirkens in Galiläa sind es vor allem einsame Stätten, besonders um den See Gen ne sa ret herum, in denen Jesus sich allein oder mit den Jüngern zurückzieht, um Ruhe zu finden und zu beten. Die Synoptiker, das heißt: die Evangelisten Markus, Matthäus und Lukas, erzählen auch von einem Aufenthalt Jesu in der Wüste. Während dieses Aufenthalts wird Jesus vom Satan beziehungsweise dem Teufel in Versuchung geführt. Wenngleich dieses Ereignis in die Wüste verortet wird, so spielt es sich doch vor allem als inneres Drama in der Person Jesu ab.
Als Jesus durch Galiläa wandert, das Reich Gottes verkündet, Kranke heilt und Dämonen austreibt, spricht sich das in den Städten und Dörfern wie ein Lauffeuer herum. Da ist zum Beispiel der Aussätzige, der von Jesus rein gemacht wird. Obgleich Jesus ihn streng anweist, niemandem etwas darüber zu sagen, verkündet er bei jeder Gelegenheit, was geschehen ist. Er verbreitet die Geschichte, sodass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen kann; er hält sich nur noch an einsamen Orten auf. Dennoch kommen die Leute von überallher zu ihm (vgl. Mk 1,45)
Einmal zieht er sich allein mit dem Boot auf den See Genne sa ret in eine einsame Gegend zurück. Aber die Volksscharen hören davon und folgen ihm zu Fuß aus den Städten nach. Als er aus dem Boot steigt und die vielen Menschen sieht, hat er Mitleid mit ihnen und heilt ihre Kranken (vgl. Mt 14,13). Jesus und seine Jünger sind gefragt, und so sehr sie bereit sind, bei den Menschen zu sein, so ist es nur menschlich, dass sie auch Zeiten brauchen, um Atem zu holen. Deshalb sagt Jesus zu den Jüngern: »Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus!« (Mk 6,31). [...]
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