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Hoffnungsort
JERUSALEM – DIE HEILIGE STADT (4): DIE NACHEXILISCHE ZEIT I

Wie das Volk zum Ein-Gott-Glauben an Jahwe fand

Wie das Volk zum Ein-Gott-Glauben an Jahwe fand
Die alte Mauer des ersten Tempels in der Altstadt von Jerusalem: Als der babylonische König Nebukadnezzar Jerusalem eroberte, ließ er 586 v. Chr. die Stadt systematisch zerstören und den Tempel Salomos niederbrennen.
Foto: KNA
Zwei Schicksalsschläge sind es, die das Volk Israel im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. treffen und auf die Geschichte Jerusalems nachhaltig einwirken: Das Nordreich Israel wird von den Assyrern erobert, die Angehörigen der israelitischen Nordstämme verschleppt. Den Judäern ergeht es ähnlich, als die Babylonier in ihr Land einfallen. Jerusalem mit seinem Tempel wird zerstört, eine große Anzahl von Judäern nach Babylon deportiert. Die Judäer können unter dem persischen König Kyros II. wieder zurückkehren. Jerusalem wird wieder aufgebaut, ein neuer Tempel errichtet. Unter den Persern, Ptolemäern und Seleukiden dürfen die Judäer sich sogar selbst verwalten. Doch Unruhen in Jerusalem führen dazu, dass der Seleukidenkönig Antiochus IV. Epiphanes die Stadt einnimmt, die jüdische Religion verbietet und den Tempel entweiht. Der bewaffnete Widerstand der Makkabäer setzt diesen Zwangsmaßnahmen ein Ende.

Blicken wir zurück: Salomos Königreich, so erzählt uns die Bibel, zerbrach nach seinem Tod. Die Nordstämme Israels sagten sich vom Jerusalemer König los und gründeten 926 v. Chr. ein unabhängiges Königreich, das Nordreich Israel (vgl. 1 Kön 12; 2 Chr 10). Aufgrund seiner fruchtbaren Ebene und seiner Nähe zur Handelsstraße Via Maris entwickelte sich Israel rasch zu einem reichen Staat, zog aber dadurch auch die Aufmerksamkeit der Großmacht Assyrien auf sich. Israel wurde 722 v. Chr. schließlich erobert und in die assyrische Provinz Samerina umgewandelt. Die meisten Israeliten verschleppte man nach Assyrien und ersetzte sie durch Angehörige unterworfener Völker (vgl. 2 Kön 17). Dem Schicksal Israels entkam Jerusalem nur dadurch, weil Sanheribs Heer von der Pest dezimiert worden war (vgl. 2 Kön 19,35–36; 2 Chr 21–22). [...]
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