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Hoffnungsort
ZEIT ERLEBEN, DEUTEN, FEIERN (4): DIE GESCHICHTLICHE ENTFALTUNG DES KIRCHENJAHRES II

Feste stärken die Gemeinschaft und den Zusammenhalt

Feste stärken die Gemeinschaft und den Zusammenhalt
Das katholische Fest schlechthin: Fronleichnam mit der Verehrung des Allerheiligsten in der Monstranz wurde nach der Reformation in demonstrativer Abgrenzung zum Protestantismus gefeiert. Somit können Feste Ausdruck theologischer Auseinandersetzungen sein und ein identitätsstiftendes Profil entwickeln.
Foto: KNA
Lange Zeit war das geistliche Jahresgedächtnis vor allem auf das Pascha-Mysterium Jesu Christi hin ausgerichtet, wurden nur der Sonntag und Ostern als das wöchentliche und jährliche Gedächtnis der Auferstehung gefeiert. Erst im 4. und 5. Jahrhundert kamen das Geburtsfest und andere Herrenfeste hinzu. Doch ebenfalls schon früh beging die Kirche auch das Gedächtnis derjenigen Christen, die mit ihrem Herrn gestorben und zu seinen Zeugen geworden sind: die Märtyrer. Sie sind gleichsam die »Prototypen« der Heiligen, und bis heute kamen zahllose Heilige hinzu, deren Gedächtnis im liturgischen Jahr begangen wird. So setzt sich das Kirchenjahr auch aus den beiden Bereichen des »Temporale« (das Herrenjahr mit den beiden großen Festkreisen um Ostern und Weihnachten sowie dem Jahreskreis) und des »Sanctorale« (der Fest kalender der Heiligen) zusammen.

Eine Verehrung von Christen, die durch Opfer ihres Lebens zu Blutzeugen und Abbildern Jesu Christi, des Zeugen (»martys«: vgl. Joh 18,37; Offb 1,5; 3,14), geworden sind, findet sich schon im zweiten Jahrhundert. Diese Verehrung wurde vor allem durch die Eucharistiefeier (über dem Grab) am Todestag vollzogen, der als Geburtstag (dies natalis) für das ewige Leben verstanden wurde. [...]
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