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archivierte Ausgabe 40/2022
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Hoffnungsort |
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»MANN UND FRAU« (3) Eva und Lilith |
Symbol für den Durst nach Freiheit |
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Adam allein im Garten – ohne Lilith: Bleibt er allein, kann er das göttliche Gebot zur Vermehrung nicht erfüllen. Also versetzt Gott ihn in einen tiefen Schlaf und erschafft aus einer seiner Rippen eine zweite Frau, Eva. Foto: marlon-schmeiski/pexels |
Nachdem Gott am sechsten Tag die Menschen erschaffen hatte, war er sehr zufrieden. Gemäß göttlichem Auftrag müssen Mann und Frau nun selbst dafür sorgen, dass die Menschheit bestehen bleibt. »Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde!« (Gen 1,28). So lautet das erste Gebot Gottes. Für die Rabbiner, die sich um die Zeitenwende aufmerksam mit der Bibel auseinandersetzten, blieb jedoch unklar, wie das genau geschehen soll. Das im ersten Kapitel des Genesisbuches erschaffene Menschenpaar bleibt nämlich anonym.
Die Eigennamen Adam und Eva erhalten Mann und Frau erst im zweiten Kapitel. Liest man die Texte genau, lässt sich beobachten, dass der Name des Mannes in beiden Erzählungen Adam lautet (beziehungsweise zu lauten scheint), jedoch die in der zweiten Erzählung aus seiner Rippe geformte Eva im ersten Schöpfungsbericht namenlos bleibt. Dieses vermeintlich bedeutungslose Manko hatte weitreichende Folgen: Adam, so schlussfolgerte man, musste vor Eva eine andere Frau gehabt haben.
Mit der Vorstellung einer »ersten Eva« wollte man sich aber nicht zufriedengeben und so machten sich die Schriftgelehrten auf die Suche nach dem Namen dieser ersten Frau. Dieser musste sich deutlich von »Eva«, das bedeutet im Hebräischen »Mutter aller Lebendigen« oder »Lebenspendende«, unterscheiden. Tatsächlich »fand« man nach einigem Bemühen den Namen der Frau in einer Textpassage im Buch des Propheten Jesaja (Jes 34,14).
Dort wird eine postapokalyptische Vorstellung der Erde entworfen, in der etliche dunkle und unreine Kreaturen ihr Unwesen treiben – unter ihnen auch »Lilith«. Beschrieben wird sie als eine Art Dämonin der Wüste und der Nacht, also das perfekte Gegenstück zur lebensspendenden Eva.
Kaum hatten die jüdischen Gelehrten des ersten Jahrhunderts nach Christus den Namen von Adams erster Frau gefunden, wollten sie weitere Einzelheiten über sie und ihre Beziehung zu Adam herausfinden. In der Bibel findet sich dazu nichts. Doch statt es dabei zu belassen, begannen sie damit, eine fantastische Geschichte rund um die geheimnisvolle Unbekannte zu erfinden: Lilith wird ebenso wie Adam aus Erde geformt und nicht wie Eva aus einer männlichen Rippe.
Auf diesen gemeinsamen Ursprung beruft sich Lilith, wenn sie Adam gegenüber auf Gleichberechtigung pocht. Sie fordert unvermittelt ein, beim Geschlechtsverkehr nicht unter Adam liegen zu müssen, sondern selbst eine aktive Position einzunehmen, womit Adam ganz und gar nicht einverstanden ist. Lilith hat ihre eigenen Vorstellungen, was darauf zurückgeführt wird, dass der Lehm zu ihrer Erschaffung durch den Speichel des Teufels verunreinigt war. [...]
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