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archivierte Ausgabe 42/2017
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REICH GOTTES (3): EIGENTÜMER SIND DIE ARMEN – SELIGPREISUNGEN |
Wo die Armen sind, lässt Gott sich finden – also umdenken! |
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Papst Franziskus geht immer wieder auf die Armen und Ausgegrenzten zu, holt sie von den Rändern und verleiht ihnen Ansehen und Würde. Denn die Armen sind in Gottes Augen die wahren Königskinder, ihnen – und nicht den Reichen und Satten – gehört seine Königsherrschaft.
Foto: KNA |
Wenn wir fragen, was Jesus tatsächlich gesagt und getan hat, ist das Problem immer das Gleiche: Die Evangelien unterscheiden sich in der Wiedergabe der Taten und Worte Christi erheblich. Gemäß der derzeit gültigen Standardtheorie (»Zwei-Quellen-Theorie«) haben Lukas und Matthäus neben dem Markusevangelium noch eine zweite Quelle, die sogenannte Logienquelle (Q) verwendet. Diese Quelle lässt sich durch den Vergleich zwischen Lukas und Matthäus rekonstruieren. Bei den Seligpreisungen (Lk 6,20–26 und Mt 5,3–12) nimmt man an, dass Q vier dieser Seligpreisungen hatte: die der Armen, der Hungernden, der Weinenden und der Verfolgten. Mit Q sind wir aber noch nicht bei Jesus. Die »Q-Gruppe« hat vermutlich aufgrund eigener Erfahrungen die Seligpreisung der Verfolgten noch hinzugenommen. Dann wäre die älteste Fassung in etwa so: Selig ihr Armen, denn euer ist die Königsherrschaft Gottes. Selig ihr Hungernden, denn ihr werdet gesättigt werden. Selig ihr Weinenden, denn ihr werdet lachen.
Für ein sinngemäßes Verstehen ist es wichtig, die drei Seligpreisungen als Einheit zu sehen, wobei die Seligpreisung der Armen den Kopf bildet. Sie erklärt die beiden anderen, wie umgekehrt diese die erste erhellen. So ergeben sich einige inhaltliche Aspekte. Jesu Seligpreisungen sind kein Programm sozialer Reform oder Revolution. Sie sind nicht einmal ein Aufruf zur Hilfe für die Armen. Niemand wird zum Handeln aufgefordert. Es gibt keinen moralischen Appell, nicht einmal ein geistliches Armutsideal. [...]
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