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Magazin für die Diözese Rottenburg-Stuttgart, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
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archivierte Ausgabe 42/2023
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WER IST MARIA FÜR MICH (2) »Maria durch ein Dornwald ging …« |
Maria weiß, was Schmerzen sind |
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Ein Schwert dringt ihr durch die Seele: Maria hat viel mit ihrem Sohn und bei seinem qualvollen Tod am Kreuz mitgelitten. Daher versteht sie jegliches Leid, das Menschen bis heute durchmachen müssen. Foto: KNA (Bautzen, Dom) |
Auch wenn ich keine Angaben darüber gefunden habe, vermute ich, dass Maria der Mensch ist, der am häufigsten in der Kunst dargestellt wird. Unzählig sind die Bilder und Statuen von ihr, man findet sie auf der ganzen Welt, überall dort, wo Christen leben und glauben. Bekannte und unbekannte Künstler und Künstlerinnen haben Maria ein Gesicht gegeben, die Marienstatuen von Lourdes und Fatima wurden millionenfach reproduziert.
Die Skizze einer Madonna mit Kind, die weltberühmt wurde, entstand 1942 im Kessel von Stalingrad. Es gibt die klassischen Darstellungen von Maria, Josef und dem Kind im Stall, dann wieder wurde Maria in eine moderne Stadtkulisse hineingesetzt. Manchmal sitzt sie als Königin mit Zepter und Krone auf einem Thron, man findet sie aber auch in ein schlichtes Gewand gehüllt inmitten einer afrikanischen Landschaft. Papst Franziskus mag das Bild von »Maria Knotenlöserin«. Und in der Kirche in Steinbild im Emsland gibt es eine »Madonna der Fahrensleute«.
Eine sehr ausdrucksstarke Darstellung von Maria kann man auf dem St.-Pauli-Fischmarkt in Hamburg sehen, die »Madonna der Seefahrt«: Auf einer hohen Säule zeigt eine Bronzestatue eine kauernde Frau, die in Richtung Meer schaut. Sie hält Ausschau nach einem Menschen auf See, dessen Heimkehr ungewiss ist. Ihre Haltung drückt Verzweiflung und Hoffnung zugleich aus, Schmerz und Größe, Trauer und Liebe. Genau deshalb ist es eine Madonna: Das ist Maria.
Das Denkmal will an all die Menschen erinnern, die auf See geblieben sind. Und mir fallen die Flüchtlinge ein, die versuchen, übers Meer ins sichere Europa zu kommen. Zehntausende von ihnen sind dabei ertrunken. Da gibt es Ehefrauen, Mütter, Töchter, Geliebte, die bang nach ihnen Ausschau halten und auf ein Lebenszeichen warten. Maria kennt all diese Sorgen, Ängste, Verzweiflung, die Trauer, Wut, Ohnmacht – und die Hoffnung.
Sie weiß, was Schmerzen sind. Deshalb ist sie eine von uns. Auch das mag ein Grund sein, warum viele Menschen sich ihr verbunden und von ihr verstanden fühlen. Der Volksfrömmigkeit sind die sogenannten »Sieben Schmerzen Mariens«, die im Neuen Testament erwähnt werden, sehr vertraut:
• Die Weissagung des Simeon: »Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen!« (Lk 2,35) • die Flucht nach Ägypten (Mt 2,13–15) • die Aussage des zwölfjährigen Jesus im Tempel, mit der er sich von seiner Familie distanziert (Lk 2,41–51) • das Weinen der Frauen an Jesu Kreuzweg (Lk 23,27–31) • die Kreuzigung Jesu (Joh 19,25–27) • der abgenommene Leichnam in den Armen seiner Mutter (Joh 19,38) • und schließlich die Grablegung (Joh 19,40–42).
Am 15. September gedenkt die Kirche dieser Schmerzen Mariens, es ist ein Fest der Solidarität mit all denen, die leiden müssen. [...]
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